Update:Bindeglied zum Bürger

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(Foto: Hartmut Pöstges)

Moosburgs Polizei sucht Kandidaten und Kandidatinnen für die Sicherheitswacht. Interessierte können sich jetzt dafür bewerben

Von Alexander Kappen

In der Rubrik "Update" beleuchtet die Freisinger SZ aktuelle Entwicklungen bei verschiedenen Themen im Landkreis. Auf welchem Stand ist ein Projekt? Wurde gegen Missstände vorgegangen und wie? Diesmal geht es um die Moosburger Sicherheitswacht.

Der erste Versuch dauerte nur vier Jahre. Nachdem in Moosburg 2011 auf Basis eines entsprechenden Stadtratsbeschlusses eine ehrenamtliche Sicherheitswacht von der Polizei eingerichtet worden war, musste sie 2015 wieder ihren Dienst einstellen. Von den fünf Männern und Frauen, die auf Patrouille gegangen sind, war aus verschiedenen Gründen wie Krankheit oder Wegzügen plötzlich keiner mehr da. Vor ein bis zwei Jahren blieb ein Versuch, die Sicherheitswacht wiederzubeleben, ohne Erfolg. Da das Thema dem Innenministerium aber offenbar wichtig ist, probiert die Moosburger PI es nun erneut und sucht nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten.

Obwohl die Sicherheitswacht politisch durchaus umstritten sei, gehe er unvoreingenommen an die Sache heran, sagt Inspektionsleiter Christian Bidinger. "Das ist eine Tätigkeit, die ja durchaus Sinn machen kann, das ist so eine Art verlängerter Arm der Polizei." Wenn man die richtigen Leute finde, die mit vollem Engagement dabei seien, "kann das eine gute Ergänzung zur Polizei sein, auch wenn das natürlich nicht auf einmal alle Probleme lösen wird", sagt Bidinger. "Das ist kein Ersatz für die Polizei, aber eine kleine zusätzliche Dienstleistung für den Bürgern, die zum subjektiven Sicherheitsgefühl beitragen kann", so der Moosburger Polizeichef weiter.

Die rechtlichen Befugnisse der Sicherheitswachtmitglieder, die immer zu zweit und zu Fuß auf Streife gehen, sind relativ gering. Sie dürfen etwa Personalien feststellen oder Platzverweise erteilen oder - was jeder normale Bürger auch darf - einen auf frischer Tat ertappten Straftäter festhalten, bis die Polizei da ist. Bidinger sieht die Sicherheitswacht in erster Linie als Bindeglied zwischen den Bürgern und der Polizei. Da die Polizei selbst selten zu Fuß unterwegs ist, könne die Sicherheitswacht als zusätzlicher Ansprechpartner auf der Straße dienen. Wo die Sicherheitswacht eingesetzt wird, hängt von der Situation ab. Das könne nicht nur die Innenstadt sein, sondern auch mal ein Stadtteil, wenn es dort Probleme gebe, so Bidinger.

Theoretisch hat man bei der Moosburger PI Platz für bis zu fünf Sicherheitswächter. Zwei geeignete Kandidaten müssen sich für eine Reaktivierung der Wacht mindestens finden. Weil es ein Ehrenamt sei und jeder mal wegen Krankheit oder aus anderen Gründen verhindert sein könne, seien aber mindestens drei sinnvoll, sagt der PI-Chef.

Für die Sicherheitswacht können sich laut Ausschreibung "Frauen und Männer bewerben, die mindestens 18 und höchstens 62 Jahre alt sind, durch Zeugnis eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung nachweisen, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft bewiesen haben und einen guten Ruf besitzen und bereit sind, für diese Aufgabe im Durchschnitt fünf Stunden monatlich zur Verfügung zu stehen". Die deutsche Staatsangehörigkeit ist keine Voraussetzung, sehr wohl aber das Beherrschen der deutschen Sprache. Als Aufwandsentschädigung gibt es eine Stundenpauschale in Höhe von acht Euro.

Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen sich in einem Auswahlgespräch beweisen und ein strafrechtlich einwandfreies Vorleben haben. Zur Vorbereitung auf die Tätigkeit gibt es eine 40-stündige Schulung, in der etwa die rechtlichen Grundlagen, polizeiliche Abläufe und Organisationsstrukturen sowie der Umgang mit der Technik vermittelt werden. Bewerben kann man sich bei der Polizei Moosburg, Poststraße 6, unter 0 87 61/30 18 0 oder pp-obn.moosburg.pi@polizei.bayern.de.

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