Mehr als ein Drittel der deutschen Viertklässler kann nicht richtig lesen und schreiben. Zu diesem Schluss kommt eine internationale Vergleichsstudie zur Grundschulbildung, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Danach haben 38 Prozent der Grundschüler am Ende der vierten Klasse eine Lesefähigkeit, die es ihnen nicht ermöglicht, den Sinn kurzer Texte zu erschließen.
Große Unterschiede gibt es der Studie zufolge zwischen den einzelnen Bundesländer: Schüler in Baden-Württemberg belegen beim Lesen Platz 5 hinter Schweden, den Niederlanden, England und Bulgarien. Hingegen erreichen Viertklässler aus Bremen nur Platz 23.
Der Abstand zwischen Bremen und Baden-Württemberg betrage etwa ein Schuljahr, erklärte Wilfried Bos, der die "Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung" (IGLU) für Deutschland leitete. Es sei ein ernstes Problem, dass auf die weiterführenden Schulen ein großer Teil von Schülern komme, die nicht gut genug Lesen und Schreiben könnten. In der fünften und sechsten Klasse sei Leseförderung nicht mehr vorgesehen.