Münchens junge Kreative:Von Farben und Schriften

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(Foto: Stephan Rumpf)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Ken Chrzanowski.

Von Amelie Völker

Ken Chrzanowski, 22, macht Kalligrafie-Kunst, er nennt es "Calligraffiti". Seine Schriftzüge zieren Leinwände, Mode, Fassaden oder Hauswände. Seit drei Monaten befindet sich Kens temporärer Arbeitsplatz in einem Container im Bahnwärter Thiel. Dort kann er für insgesamt fünf Monate seiner Kunst nachgehen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Ken hat weder Kunst studiert noch an Kursen teilgenommen. Bisher hat er sich alles selbst beigebracht. "Ohne Kunst wäre ich unglücklich", sagt er. Was er sich vorgenommen hat: In Zukunft möchte er von seiner Kunst leben können. Vor allem größere Dimensionen stehen auf seiner Wunschliste: "Das Ziel ist es, große Projekte zu realisieren", sagt er.

(Foto: Stephan Rumpf)

Jedes Gemälde beginnt mit der Auswahl der Farben. In vielen seiner Bilder sieht man Silber und Gold, aber auch Schwarz und Weiß. Nie benutzt er mehr als vier Farben. Dann beginnt er zu malen, ohne vorher zu wissen, wie das Gemälde aussehen soll. "Meine Bilder bauen sich beim Malen von selbst auf", sagt er.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wenn er malt, wird auch seine Umgebung farbig. Mal wirft er mit Farbe, mal sprüht er sie auf die Leinwände. Auch aus diesem Grund ist der Arbeitsplatz in einem Container des Bahnwärter Thiel ideal für ihn. "Hier spielt es keine Rolle, wenn mal Farbe auf dem Boden landet", sagt Ken.

(Foto: Stephan Rumpf)

Schon als Kind war Ken fasziniert von alten Schriften. Später brachte er sich Kalligrafie bei. Heute sind seine Kunstwerke an alten Schriften angelehnt, lesen kann man sie jedoch nicht. "Ich entwickle bei jedem Bild meine Schrift selbst", sagt er. So entsteht Pinselstrich für Pinselstrich ein immer anderes Muster aus Fantasie-Buchstaben.

(Foto: Stephan Rumpf)

Kens Kunst gibt es auch zum Anziehen. Zum Beispiel auf Bauchtaschen, Hoodies, Jeansjacken oder Fischerhüten. Zuerst bemalt er das Rohmaterial mit speziellen Farben. Danach näht ein befreundeter Künstler die Unikate per Hand zusammen. Die Einzelstücke müssen aber nicht geschont werden: Die Farben sind waschmaschinenfest.

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