Twitter-Aufregung:Fehlalarm um Oligarchen am Münchner Flughafen

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Am Montagmorgen landet ein Airbus-Jet in München, der angeblich dem russischen Milliardär Alexander Abramov gehört. Doch die Maschine mit der Kennung D-Alex hat nichts mit dem Stahlkonzern-Gründer zu tun.

Von Andreas Schubert

Das Innenleben des Airbus A 319 mit der Kennung D-Alex hat so gar nichts von Holzklasse: zwei Schlafzimmer, drei Badezimmer, Platz für 19 "VVIP-Passagiere" - also solche, die very, very important, sehr sehr wichtig sind.

Am Montag war auf Twitter zu lesen, dass D-Alex morgens in München gelandet und dass es der Jet des russischen Oligarchen Alexander Abramov sei, des milliardenschweren Gründers des Stahl- und Bergbaukonzerns Evraz. Der Tweet zeigte einen Screenshot der Homepage globe.adsbexchange.com, auf der sich internationale Flüge nachvollziehen lassen. Abramov war dort als Eigner des Jets aufgeführt. Die Aufregung, dass ein Oligarch ganz offensichtlich gegen das EU-weite Flugverbot für Maschinen in russischem Besitz verstoßen hatte, war groß. Vor allem deshalb, weil das Flugzeug eine deutsche Kennung hat und Abramov sozusagen unter falscher Flagge unterwegs wäre. Ist er gar in München, womöglich im Bayerischen Hof, untergetaucht?

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Nach Angaben des Flughafens war die Maschine aber ganz ohne Passagiere gelandet. Tags zuvor war sie in San Francisco gestartet, noch einen Tag früher in Nassau auf den Bahamas. Betrieben wird das Flugzeug von der Firma K5 Aviation, die in Gammelsdorf im Landkreis Freising zu Hause ist. Eigentümer der Maschine ist K5 allerdings nicht, und wem sie nun gehört, darüber schweigt sich die Firma aus. Nur so viel: Man könne versichern, dass Abramov weder Eigentümer des Jets sei, noch, dass er irgendetwas damit zu tun habe - eine Angabe, die auch das Luftfahrtbundesamt bestätigt. Erik Scheidt, Chef von K5 Aviation, verweist darauf, dass Abramov im Internet schon länger irrtümlicherweise als Eigentümer des Jets genannt werde. Das habe sich irgendwann jemand aufgrund des Namens D-Alex zusammengereimt.

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