Gerhard Schröder:Parteiausschluss beantragt

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gerät wegen seines Festhaltens an Geschäftsbeziehungen zu Russland immer stärker in die Kritik. Die Heidelberger Sozialdemokraten fordern seinen Parteiausschluss. Der frühere Bundespolitiker distanziere sich nicht klar von Putin, kritisierte der SPD-Kreisvorsitzende Sören Michelsburg. "Wer Putin unterstützt, der teilt die Grundwerte einer Friedenspartei nicht." Ein SPD-Mitglied, das diese Werte missachte und den Krieg eines Autokraten unterstütze, sei für die Partei nicht mehr tragbar. Baden-Württembergs SPD-Landeschef Andreas Stoch zeigte ebenfalls kein Verständnis für den Parteifreund. Er warf dem Ex-Kanzler ein "Versagen gegenüber Putin und seiner Regierung" vor. "Glaubwürdig wäre Schröder nur, wenn er alle seine geschäftlichen Kontakte zur russischen Regierung sofort abbricht". Daneben beschäftigt sich die Universität Göttingen mit dem Fall Schröder, der dort Jura studiert hatte und einen Ehrendoktortitel besitzt. Das Nachrichtenportal The Pioneer hatte zuvor berichtet, die Uni prüfe den Entzug der Ehrendoktorwürde des Politikers.

© SZ vom 03.03.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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