Kirchheim:Nüchterne Antwort auf zünftigen Vorschlag

Kirchheim: Maximilian Böltl hält ein Bierzelt eher für kein Aushängeschild.

Maximilian Böltl hält ein Bierzelt eher für kein Aushängeschild.

(Foto: Claus Schunk)

Bürgermeister Maximilian Böltl weist die Idee betont sachlich zurück, den Landkreis auf der Landesgartenschau in einem Bierzelt zu präsentieren.

Interview von Anna-Maria Salmen, Kirchheim

Der Landkreis München ist eine High-Tech-Region und zugleich als unmittelbares Umland die grüne, ländlich bajuwarische Seite der weltweit bekannten Marke München. Im Jahr 2024 findet nun in Kirchheim eine Landesgartenschau statt, auf der sich der Landkreis in einem Pavillon präsentiert. Die beiden Sozialdemokraten Wolfgang Panzer und Alexander Greulich, Bürgermeister in Unterhaching und Ismaning, haben als einzige und zur Überraschung der anderen Kreisräte vorgeschlagen, der Landkreis möge sich aus Kostengründen in einem Bierzelt präsentieren, statt in einem innovativen Holzbau, der auch für die Vorreiterrolle stehen würde, in der sich der Landkreis bei der Energiewende sieht. Was hält Kirchheim von solche einer Idee? Sollte man nicht auch gleich Bierbänke mit weiß-blau karierten Papiertischdecken platzieren. Bier würde in Masskrügen ausgeschenkt. Und als Catering käme eine Hendlbraterei in Frage. Bürgermeister Maximilian Böltl bleibt im SZ-Gespräch bei dem Thema aber betont sachlich.

SZ: Wäre ein Bierzelt geeignet, um den Landkreis auf der Landesgartenschau in Kirchheim zu repräsentieren?

Maximilian Böltl: Wir werden von Mai bis Oktober 2024 rund 50 Aussteller auf dem Gelände der Landesgartenschau beheimaten. Der Landkreis München spielt dabei natürlich an ganz zentraler Stelle eine besondere Rolle. Durch den Beitrag des Landkreises sollen nicht nur die Gäste aus München, Bayern und darüber hinaus den Landkreis in seiner Vielseitigkeit kennenlernen. Der Beitrag bietet auch die einmalige Gelegenheit, unseren Landkreis-Bürgern aus allen 29 Kommunen die vielen regionalen Umwelt- und Mobilitätsprojekte anschaulich zu präsentieren. Auch kann der Beitrag eine Plattform für die Partner des Landkreises, wie die Baugesellschaft, die Energieagentur oder auch die Europäische Metropolregion (EMM) bieten.

Zumindest verhältnismäßig günstig wäre die Bierzelt-Lösung. Ist das ein nachvollziehbares Argument?

Der Beitrag des Landkreises soll auch der Ort für die aktive Beteiligung der 29 Kommunen sein. Und damit Identität stiften. Unsere Idee ist, dass möglichst viele Kommunen mit ihren Vereinen, Schulen, Unternehmen und Bürgern eine eigene Woche gestalten. Dafür braucht es eine gute räumliche Ausstattung, die jetzt nach den Vorstellungen der Kreisgremien gestaltet wird. Und wir brauchen die Mitarbeiter-Kapazität, die alle Ideen und Vorschläge konzeptionell sowie organisatorisch zusammenführt und den Beitrag dann mit viel Leben füllt.

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