Bad Tölz/Kochel:Neues von Franz Marc

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Ausstellung in Kochel und Vortrag in Tölz.

Wer sich näher mit Franz Marc beschäftigen möchte, bekommt dazu an diesem Wochenende ein reichhaltiges Angebot. Unter dem Motto "Franz Marc - Auf blauen Pferden zur Abstraktion" stellt der Kunsthistoriker Stefan Müller das Leben und Wirken des bekannten Malers am Freitag, 11. März, in der Tölzer Akademie am Schlossplatz vor. Von 19.30 Uhr an zeichnet er im großen Saal des Marionettentheaters den Werdegang des Münchner Malers und Grafikers nach, der als eine der zentralen Figuren des deutschen Expressionismus gilt und zusammen mit Wassily Kandinsky die Künstlergemeinschaft Blauer Reiter gründete.

"Marc verarbeitete Einflüsse von Künstlern wie Gauguin, van Gogh, Picasso oder Matisse und entwickelte daraus eine ganz neue Farb- und Formensprache, in deren Zentrum das Motiv des Tieres stand", heißt es in der Einladung. "Doch nicht das reine illusionistische Abbild der Natur war sein malerisches Ziel, sondern das Schaffen einer ganz eigenen Naturphilosophie." Dieses Streben führte Marc bis an den Rand der künstlerischen Abstraktion, ein Weg, der 1916 durch seinen Tod an der Westfront bei Verdun gestoppt wurde. Karten können unter anderem bei der Tourist-Information und im Marionettentheater reserviert werden.

Ganz neue Erkenntnisse zu Marcs Schaffen präsentiert die Ausstellung "Tierschicksale. Franz Marc, Paul Klee und Gustave Flaubert", die am Sonntag, 13. März, im Franz-Marc-Museum in Kochel eröffnet wird. Museumsleiterin Cathrin Klingsöhr-Leroy, Barbara Vinken von der LMU München und Thomas Kirchner vom Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris beleuchten die Frage, welche Einflüsse Marc dazu bewogen haben, im Frühjahr 1913 apokalyptische Motive in sein Werk einzuführen und die paradiesische Stimmung, die bis dahin vorherrschte, mit einer bedrohlichen Atmosphäre zu durchsetzen. Eine besondere Rolle spielte dabei offenbar eine Novelle Gustave Flauberts aus dem Jahr 1877. Die Vernissage beginnt um 11 Uhr. Ausführliche Informationen unter franz-marc-museum.de.

© SZ vom 10.03.2022 / stsw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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