So eine parteiübergreifende Einigkeit erlebt man selten im Münchner Stadtrat wie an diesem Mittwoch: Da stimmte der Sportausschuss nicht nur der grundsätzlichen Beschlussvorlage zur Sanierung des Stadions an der Grünwalder Straße einstimmig zu, sondern genauso einstimmig auch allen Änderungsanträgen, die von den Parteien noch eingebracht wurden. Formal fehlt zwar der Segen der Vollversammlung, aber das Baureferat kann nun zumindest mit konkreten Planungen beginnen für ein rundum überdachtes Stadion mit Platz für 18 105 Zuschauer.
Von den skizzierten Varianten war das die teuerste: 77 Millionen Euro sind aktuell veranschlagt. "Es ist erfreulich, dass wir mit diesem Beschluss dem Stadion eine Zukunft geben", resümierte die für den Sport zuständige Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). Baubeginn soll nach derzeitigem Stand im Sommer 2026 sein.
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Vor der Abstimmung hatten Vertreter aller Parteien die große Investition gerechtfertigt. Der bessere Lärmschutz für die Anwohner durch die geschlossene Variante "ist es uns wert, dass wir das Geld in die Hand nehmen", sagte Kathrin Abele (SPD). Wenn man schon Geld ausgeben müsse, "dann wollen wir auch eine gescheite Sanierung für 25 Jahre", sagte Beppo Brem (Grüne) und fügte zur Erheiterung des Plenums hinzu: "Dann hat der TSV 1860 auch genug Zeit, um aufzusteigen." Die aktuell in der dritten Liga kickenden Löwen sind Hauptnutzer der traditionsreichen Arena, die nun zweitligatauglich hergerichtet werden soll.
Thomas Lechner (Die Linke/Die Partei) wies zudem auf den gesellschaftlichen Nutzen der Investition hin: "Es geht auch um die Struktur des ganzen Viertels." CSU und FDP stellten sich ebenfalls hinter die Pläne sowie ein mögliches Erbpacht-Modell als Lösung für eine Refinanzierung. Die Opposition schloss sich sogar dem Vorschlag der Regierungskoalition an, zwecks Klimaneutralität eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren.
Unisono hoben alle Parteivertreter das Bekenntnis der Stadt zum Stadion und seiner fast einzigartigen Innenstadt-Lage hervor. Im Gegenzug fordern sie nun eine eindeutige Zusage der beteiligten Vereine zum langfristigen Verbleib in der Arena.
Dieser Hinweis galt vor allem dem TSV 1860, der häufig über die Mietvorstellungen der Stadt geklagt hatte. Kathrin Abele formulierte die Erwartungen so: "Wir erwarten, dass jetzt nicht wieder Vorwürfe kommen."