Verkehr in München:Sendlinger-Tor-Platz soll fahrradfreundlich werden

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Eine Baustelle - und zwar schon recht lange: Rund um das Sendlinger Tor wird gebaut und gebaut. (Foto: Robert Haas)

Wenn die Arbeiten am U-Bahnhof abgeschlossen sind, wird auch die Oberfläche umgestaltet. Für Autofahrer wird es wegen wegfallender Fahrspuren Einschränkungen geben.

Von Andreas Schubert

Seit fünf Jahren wird der U-Bahnhof am Sendlinger Tor runderneuert. Während der Untergrund nach und nach geräumiger und schicker wird, ist an der Oberfläche die Verkehrssituation besonders für Radfahrer prekär. Stadteinwärts wie -auswärts stehen ihnen nur schmale Streifen zur Verfügung. Konflikte mit Autofahrern sind so programmiert, besonders stadtauswärts an der Einmündung zur Sonnenstraße. Hier ist seit langer Zeit ein roter Radstreifen, den Autofahrer überqueren müssen, um nach rechts abzubiegen. Das soll künftig anders werden. Wenn die Arbeiten am U-Bahnhof voraussichtlich 2023 abgeschlossen sind, wird auch die Oberfläche neu gestaltet. An diesem Mittwoch wird der Mobilitätsausschuss des Stadtrats ein neues Konzept mit breiten und gesicherten Radwegen beschließen.

Denn Platz ist vor dem Sendlinger Tor eigentlich genug, nur gehörte er traditionell eben den Autofahrern. Diese müssen stadtauswärts künftig auf die (derzeit ohnehin gesperrte) Linksabbiegerspur verzichten. Wer also vom Oberanger Richtung Blumenstraße fahren will, muss in die Straße An der Hauptfeuerwache abbiegen. Breitere Radwege sind auch auch in der Sonnen- und Lindwurmstraße vorgesehen, vorerst aber nur als Zwischenlösung. An Varianten für die endgültige Gestaltung arbeitet die Verwaltung noch. "Für die Sonnenstraße und Lindwurmstraße realisieren wir tragfähige Provisorien, bis wir hier die Ziele des Beschlusses zum Radentscheid-München, der autoarmen Altstadt und des Boulevards Sonnenstraße umsetzen", sagt SPD-Stadtrat Andreas Schuster. "So haben wir schnell sichere Lösungen, ohne uns künftige Entwicklungen zu verbauen."

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Nach alten Plänen sollte eigentlich der ursprüngliche Zustand an der Oberfläche wiederhergestellt werden. Das ist nun vom Tisch. Für Autofahrer wird es wegen wegfallender Fahrspuren Einschränkungen geben, stadteinwärts könnten deshalb auch die Linienbusse im Rückstau stecken bleiben. Doch das Konzept der autoarmen Innenstadt sieht in Zukunft ohnehin vor, dass kaum mehr motorisierter Individualverkehr ins Zentrum fließt und die Staugefahr dann der Vergangenheit angehört.

"Die Pläne, die jetzt behandelt werden, sind vom Geist der Verkehrswende geprägt", sagt Grünen-Stadträtin Gudrun Lux. Künftig gebe es endlich mehr Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer.

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