Antisemitismus:51-Jähriger wegen Volksverhetzung angezeigt

In einem Linienbus rief der Mann antisemitische Parolen und machte sympathisierende Aussagen über Putin. Fahrgäste forderten ihn zum Aussteigen auf.

Weil sich ein 51 Jahre alter Handwerker in einem Münchner Linienbus antisemitisch geäußert hat, ermittelt nun das für Staatsschutzdelikte zuständige Kommissariat 44 wegen Volksverhetzung. Wie die Polizei berichtete, sei es am vorigen Sonntagabend in dem Bus zu einer Auseinandersetzung gekommen, weil der Mann lautstark dazu aufgefordert habe, nicht bei Juden einzukaufen.

Zudem soll der Deutsch-Russe sympathisierende Aussagen über Russland und dessen Präsidenten Putin getätigt haben. Couragierte Fahrgäste hatten den Mann daraufhin aufgefordert auszusteigen, dabei kam es zu einer Rangelei. Der Fahrer habe die Polizei verständigt und den Bus in der Nähe des Karl-Preis-Platzes angehalten. Beim Aussteigen stürzte eine unbeteiligte 75 Jahre alte Frau und zog sich dabei einen Armbruch zu.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAntisemitismus
:Nur "ein harmloses Männlein"?

Die Erlanger Ebrardstraße wurde 1980 zum Tatort eines antisemitisch motivierten Doppelmords. Nun gerät der Namensgeber der Straße unter einen beklemmenden Verdacht.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: