Herrschinger Bucht:59-Jähriger auf dem Ammersee verschollen

Herrschinger Bucht: Mit Rettungsbooten suchen die Wasserwachten den Ammersee bei Herrsching nach dem vermissten 59-jährigen Mann ab.

Mit Rettungsbooten suchen die Wasserwachten den Ammersee bei Herrsching nach dem vermissten 59-jährigen Mann ab.

(Foto: Kreis-Wasserwacht Landsberg am Lech)

Der Mann ist vermutlich bei einer Tretbootfahrt ertrunken. Sein jüngerer Begleiter konnte gerettet werden. Nun ermittelt die Kriminalpolizei die Umstände des Unglücks.

Von Christian Deussing

Seit Sonntagnachmittag wird ein 59-jähriger Mann auf dem Ammersee vermisst, der mit seinem 27-jährigen Begleiter gegen 15 Uhr ein Tretboot in Herrsching gemietet hatte. Nach Polizeiangaben wurde das Boot kurz vor 17 Uhr etwa 250 Meter vor dem Steg der Herrschinger Wasserwacht treibend gesichtet. Ans Boot klammerte sich laut Polizei ein offenbar bewusstloser 27-jähriger Mann, der völlig durchnässt gerettet und in eine Klinik gebracht wurde. Er sei alkoholisiert gewesen, so die Polizei. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ermittelt jetzt in dem Fall.

Sofort begann eine großangelegte Suchaktion in der Herrschinger Bucht und darüber hinaus nach dem zweiten Mann. Im Einsatz waren sieben Wasserwachten, zwei Drohnen und zwei Hubschrauber. Zudem suchten 20 Feuerwehrleute das Ufer vom Dampfersteg in Herrsching bis Aidenried ab - aber auch dort fand sich keine Spur von dem 59-jährigen Tretbootfahrer, der wie sein jüngerer Begleiter aus Osteuropa stammt. Die Suche wurde gegen 20 Uhr abgebrochen und am Montagmorgen wieder aufgenommen, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit. Doch der verschollene Ausflügler wurde bislang nicht gefunden - die Kripo befürchtet, dass er in dem etwa zwölf Grad kalten Wasser ertrunken ist.

Weiter ist unklar, wann und wo das Unglück passierte. Die Kripo will vor allem ermitteln, wie es dazu gekommen ist. Nach Angaben des Bootsverleihers habe der 27-Jährige zunächst das Boot nur kurz benutzt und sei zum Steg zurückgekommen, um den Älteren mitzunehmen. Doch der sei widerwillig gewesen und überredet worden einzusteigen. "Die Stimmung zwischen den beiden Männern war nicht gut", erzählt der Verleiher, dem das aufgefallen war. Der 59-Jährige sei dann aber mit zwei vollen Biergläsern in das Tretboot "Karlo" zugestiegen. Es verfügt über vier Sitze, eine Trittleiter und ein Bootsgeländer. "Wie das alles passieren konnte, ist mir rätselhaft", sagt der Verleiher.

Am Sonntagnachmittag herrschte schönes Ausflugswetter mit leichter Brise aus östlicher Richtung.. "Das Wetter hatte sicher keine Schuld", betont ein Polizeibeamter.

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