München heute:Zwei neue Hochhäuser am Ostbahnhof / Langzeitreportage: 15 Monate im Impfzentrum

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Anfang Februar 2021 war der Impfstoff noch sehr knapp. Erich Frey, damals 92, und seine Tochter Marion kommen im Impfzentrum Haar an. (Foto: Lena Mucha/The New York Times/Redux/laif)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Berit Uhlmann

Als ich Anfang 2021 das erste Mal nach Haar fuhr, um die Arbeit des dortigen Impfzentrums beispielhaft für so viele dieser Einrichtungen zu dokumentieren, befand sich Deutschland in einem weitgehenden Lockdown. Die S-Bahnfahrt fühlte sich an wie eine Reise in ein weit entferntes Land, die Stunden mit den mir unbekannten Menschen wie ein exotisches Erlebnis. Über die Monate wurde die Fahrt vertrauter, bald kannte ich die Mitarbeiter und sie mich: Da ist wieder die Journalistin, die eine Langzeitreportage über uns schreibt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das Wort "lang" im Laufe der Zeit immer stärker betonten. Ich kann auch nicht komplett ausschließen, dass die Frage, wann das Ergebnis denn erscheint, irgendwann einen skeptischen Unterton bekam. Denn ich wusste zwischenzeitlich ja selbst nicht, wie und wann ich dieses Unterfangen abschließen sollte. Es ging ja immer weiter im Impfzentrum. Immer mal wieder dachte das Team, bald ist Schluss - wahrscheinlich im Sommer, vielleicht zum Jahresende, möglicherweise nächstes Frühjahr.

Dann wurde doch weiter geimpft. Bis heute setzen sie in Haar Spritzen. Bei meinem letzten Besuch hieß es: Zum Jahresende sollen wir schließen. Doch dann sagte der Leiter Christian Kunzendorf: Wer weiß ...

Kunzendorf sagte auch, ein Impfzentrum sei "wie ein Spiegel der Gesellschaft". Darum kann man nun eine Geschichte über Glück und Gier, Wunder und Wahnsinn, Zusammenhalt und Zerrissenheit lesen (SZ Plus). Am Ende war ich mehr als 15 Monate lang immer wieder in Haar, bis ich das Gefühl hatte, jetzt passiert nicht mehr viel Neues. Und doch ist in meinem Kopf eine kleine Stimme, die sagt: Wer weiß ...

DER TAG IN MÜNCHEN

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