Wohnquartier im Münchner Norden:Harte Schale, weicher Kern

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Wohnkomplexe außen, ein grüner Innenhof: Das Wohnquartier südlich des Botanikums verspricht gute Wohnqualität. (Foto: O & O Baukunst Köln, Münchenbau, Terrafinanz)

Für ein Areal südlich des Moosacher Botanikums ist der Ideenwettbewerb entschieden. Die Sieger aus Köln und Düsseldorf planen eine durchgrünte Oase mit guter Lärmabschirmung.

Von Anita Naujokat

Das städtebauliche Bauprinzip für das neue Stadtquartier in Moosach im Münchner Norden klingt recht einprägsam: harte Schale, weicher Kern. Auf 7,4 Hektar östlich und westlich der Feldmochinger Straße zwischen Bingener und Thorner Straße plant die Stadt zirka 550 Wohnungen, Kindertageshäuser, eine Grundschule, Flexi-Heim und Freizeitstätten in zwei Teilbereichen. Im Planungsumgriff liegt auch das Botanikum mit Ateliers, Werk- und Veranstaltungsstätten, wo unter anderem ein überregionales Jugendkultur-Zentrum für Konzerte, Ausstellungen und Kreativ-Veranstaltungen entstehen soll - quasi ein zweites Feierwerk.

Für ein zirka 2,6 Hektar großes Teilgebiet südlich des Botanikums, das derzeit landwirtschaftlich genutzt wird, steht jetzt das Ergebnis des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs fest: Den ersten Preis vergab die Jury einstimmig an das Architekturbüro O&O Baukunst GmbH, Köln, mit Studio Grüngrau Landschaftsarchitektur, Düsseldorf. Zweite und dritte Preisträger sind SU und Z Architekten BDA, München, mit Studio B Landschaftsarchitektur, München, sowie Eneff Architekten, München, mit Stephan Huber Landschaftsarchitektur, München. Ausgelobt hatten den Wettbewerb die Eigentümerinnen Münchenbau Holding GmbH und die Terrafinanz Projekt 2 GmbH. Eingereicht und zugelassen worden waren acht Arbeiten.

Stadteingang mit Hochpunkten: Die Gebäude haben eine unterschiedliche Höhenentwicklung. (Foto: O & O Baukunst Köln, Münchenbau, Terrafinanz)

Der Siegerentwurf sieht rechts und links der Feldmochinger Straße Hochpunkte zur fünf- bis siebengeschossigen Bebauung vor. Die leicht zueinander getretenen und in erdigen Farben variierenden Fassaden sollen die Einzelhäuser zu einem großen Ganzen verbinden. Im Inneren soll eine durchgrünte Oase für die Bewohner entstehen. Zur urbanen Nutzungsmischung sollen Co-Working-Spaces, Praxen, Cafés und Dienstleistungen gebündelt als Cluster an der Feldmochinger Straße beitragen.

Dem Preisgericht gefiel im Besonderen die hohe Nutzungsflexibilität der Baukörper, der große zusammenhängende Innenhof und die geschlossene Randbebauung, durch die Lärmimmissionen gut draußen gehalten werden könnten. Aber auch die beiden Hochpunkte, die einen erkennbaren Stadteingang für die künftigen Bewohner bildeten, überzeugten. Das Wettbewerbsergebnis soll Grundlage des folgenden Bebauungsplanverfahrens sein. Der Satzungsbeschluss wird bis Ende des Jahres 2024 angestrebt.

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