Klassik-Volksmusik-Crossover:Bayerische Weltpremiere

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(Foto: Chris Hartlmaier/oh)

Nach intensiver Vorbereitung wird das "Bayerische Oratorium" von Andreas Bergert im Münchner Herkulessaal uraufgeführt. Der Dorfener Komponist hat sein Traumprojekt mit Crowdfunding realisiert.

Von Florian Tempel, Dorfen

Andreas Begert erfüllt sich einen Traum. Der in Erding aufgewachsene und in Dorfen lebende Komponist, Songwriter und Musikdozent hat ein "Bayerisches Oratorium" komponiert, das am Sonntag in einer Woche im Herkulessaal der Münchner Residenz zur Uraufführung kommt. Als Orchester spielen die Münchner Symphoniker, als Chor singt das Heinrich-Schütz-Ensemble Vornbach, die Solopartien singen die Sopranistin Marie-Sophie Pollak und der Bassbariton Andreas Burkhart. Dirigent der Weltpremiere ist Begerts Bruder Markus Bauer.

Die Aufführung eines so großen Werkes, bei dem mehr als 120 Musikerinnen und Musiker mitwirken, hat der 30-Jährige über eine Crowdfunding-Aktion finanziert. "Träume können nur Realität werden, wenn man aufhört zu träumen und beginnt zu machen", wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Die Spender haben ihn mit insgesamt 17.500 Euro unterstützt und seinen Traum zur Realität werden lassen. "Ich bin belohnt worden."

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Bergerts Oratorium ist eine geistliche Komposition in 16 Sätzen, die in besonderer Weise klassische Musik mit bayerischer Volksmusik verwebt. Begert selbst beschreibt sein Oratorium als Werk, "das sich stilistisch zwischen Filmmusik, Elementen der Popmusik, klassischer Musik und bayerischer Volksmusik bewegt". Seine Inspirationsquelle für den Text war das berühmte Oster-Oratorium von Johann Sebastian Bach. Begert hat Textpartien ins Bairische überbesetzt. "Der bayerische Dialekt liegt mir besonders am Herzen", betont der Komponist, "da meine ganze Familie aus Bayern stammt und ich selbst die bayerische Tradition über alles liebe." Die Aufführung seines Werkes soll vor allem auch "ein ganz spezielles Erlebnis für Musikliebhaber sein, die aus Bayern kommen und sich dieser Tradition verbunden fühlen."

"Bayerische Fanfaren-Klänge in poppigen Harmonien, mitreißend und feiernd"

Begerts Oratorium beginnt inhaltlich bei der Kreuzigung Jesu und endet im Lobgesang nach der Auferstehung Christi. Während die erste Hälfte spannungsvoll, teils dissonant und traurig gehalten ist, ertönt die zweite Hälfte immer mehr in bayerischer Dur-Harmonik, was die Freude über die Auferstehung akustisch erlebbar machen soll. Ernst und episch geht es los, es folgen sanften Streicher, ein Zwiefacher in Moll, ein bayerischer Marsch mit Blasinstrumenten und ein Abschnitt mit leisen A-Capella-Stimmen. Nach Fanfaren-Klänge wird es symphonisch massiv, aber auch bayerisch fröhlich. Eine Polka führt über zu großem Jubel, woran sich ein fröhlicher Zwiefacher anschließt, der in mächtiges Schlussstück einleitet: "Bayerische Fanfaren-Klänge in poppigen Harmonien, mitreißend und feiernd", wie es in der Ankündigung heißt.

Bayerisches Oratorium , Sonntag, 29. Mai, 20 Uhr, Herkulessaal, Residenz München, Vorverkauf www. muenchenticket.de.

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