Landkreis Freising:Freud und Leid liegen bei der Kreis-SPD eng beieinander

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Andreas Mehltretter berichtete vom Zustand der Ampelkoalition. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Zahl der Sozialdemokraten im Kreistag schrumpft, dafür zieht der alte und neue Kreisvorsitzende Andreas Mehltretter in den Bundestag ein.

Von Peter Becker, Hallbergmoos

Die SPD-Fraktion im Kreistag sei trotz eines engagierten Wahlkampfs geschrumpft, stellte Kreisrat Herbert Bengler während der Jahreshauptversammlung der Sozialdemokraten in Hallbergmoos fest. Diese hatte sich zum ersten Mal nach zweieinhalb Jahren wieder in Präsenz zu Neuwahlen getroffen. Kreisvorsitzender bleibt Andreas Mehltretter. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreterin und Stellvertreter Alina Graf und Bengler. Kassier bleibt Keno Horn. Ulla Schablitzki ist weiterhin Schriftführerin. Der Kreisverband umfasst derzeit 421 Zugehörige. Neue Geschäftsführerin ist seit einem Jahr Gabriele Eckstein-Scheuerer.

Trotz der geschrumpften Anzahl der Sozialdemokraten und Sozialdemokraten im Kreistag leiste die Fraktion gute Arbeit, sagte Bengler. Es tue ihm aber noch heute weh, dass der SPD-Antrag, den Beschäftigten am Klinikum eine Corona-Sonderzulage zu genehmigen, mehrheitlich abgelehnt worden ist. Was das Freisinger Krankenhaus angeht, seien sich der Aufsichtsrat und die Fraktionen im Kreistag einig: Das Klinikum solle auf keinen Fall privatisiert werden. "Diese Grundversorgung ist Aufgabe des Staats", bekräftigte Bengler. Mit den Defiziten, das dieses in den vergangenen Jahren eingefahren habe, müsse man leben. Angesichts der anstehenden Baumaßnahmen werde sich daran so schnell nichts ändern.

Verärgert ist Bengler immer noch über den Ausbau der Brücken über Isar und Dorfen auf der Kreisstraße von Langenbach nach Gaden. Die Verwaltung am Landratsamt will diese in die Jahre gekommenen Bauwerke sanieren und deren Tragkraft auf 60 Tonnen erhöhen. Das kostet 17 Millionen Euro. Begründet wurde dies damit, dass die landwirtschaftlichen Fahrzeuge immer größer und schwerer würden. Bengler hält dies für überdimensioniert. "Da muss ja kein Panzer drüber fahren", kritisierte er.

Bengler verwies auf das Engagement der SPD, für das Freisinger Frauenhaus mehr Plätze zu schaffen. Dies scheiterte bislang an dem Umstand, dass es auf dem Immobilienmarkt keine Wohnungen dafür gebe. Was das Hofmiller-Gymnasium anbelangt, das der Landkreis von der Stadt Freising übernehmen muss, haben sich die Sozialdemokraten ihre Gedanken gemacht. Es solle sehr genau geprüft werden, ob das Gebäude sanierungswürdig sei, sagte Bengler. "Das Ergebnis steht noch aus." Andererseits könnten bei einer Absiedlung der Schule auf dem riesigen Gelände Erweiterungsbauten des Klinikums oder ein neues Wohnviertel entstehen.

Kreisvorsitzender Andreas Mehltretter verwies auf Erfolge bei den Wahlen in den vergangenen beiden Jahren. Er selbst schaffte den Einzug in den Bundestag, wo er im Ausschuss für Klimaschutz und Energie mitwirkt. Mathias Kern eroberte das Bürgermeisteramt in Attenkirchen bei den Kommunalwahlen. Anton Neumaier und Dieter Thalhammer wurde für ihre 36-, beziehungsweise 44-jährige Zugehörigkeit im Kreistag ausgezeichnet.

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