Leserbrief:"Es sind genug Schwestern und Pfleger für die Patienten da"

Leserbrief: Pflegekräfte, die anonym bleiben wollen, klagen über verheerende Zustände am Helios-Amper-Klinikum, andere Mitarbeitende betonen, dass es genug Personal gebe, um die Patienten zu betreuen.

Pflegekräfte, die anonym bleiben wollen, klagen über verheerende Zustände am Helios-Amper-Klinikum, andere Mitarbeitende betonen, dass es genug Personal gebe, um die Patienten zu betreuen.

(Foto: Toni Heigl)

Als Reaktion auf die Berichterstattung zu den Zuständen am Helios-Amper-Klinikum in Dachau meldet sich eine Mitarbeiterin zu Wort.

Zum Artikel "Diese Pflege ist gefährlich" vom 13. Mai 2022

"Es sind genug Schwestern und Pfleger für die Patienten da"

Wir haben Ihren Artikel über unser Klinikum gelesen und haben uns sehr über den Inhalt geärgert. Wir sind wütend. Denn es stimmt einfach nicht, was Sie dort über uns und unsere Arbeit schreiben. Bei uns gibt es keine ungewaschenen Patienten, es sind genug Schwestern und Pfleger für die Patienten da und wir machen unsere Arbeit gut. Bei dem großen Fachkräftemangel könnten wir doch jederzeit woanders hingehen, wenn es bei uns so schlimm wäre, wie Sie es in Ihrer Zeitung schreiben. Aber das wollen wir gar nicht. Und wissen Sie warum? Wir arbeiten gerne am Amper-Klinikum. Wir mögen unser Team und wir helfen uns gegenseitig, wenn es nötig ist. Fällt ein Kollege aus, dann gibt es natürlich Notfallpläne. Täglich gibt es eine 11-Uhr-Runde, wo die Stationsleitungen mit dem Pflegedirektor und dem Betriebsrat die Besetzung für den nächsten Tag planen. Wir haben extra einen Springerpool, da arbeiten Kollegen, die dort eingesetzt werden, wo jemand ausfällt. Und wird plötzlich jemand krank, dann springt im Notfall sogar unser Pflegebereichleiter ein. Fachkräftemangel in der Pflege gibt es doch in jedem Krankenhaus. Doch bei uns wurde etwas dagegen unternommen: Seit einem Jahr haben wir eine Anerkennungs-Station. Dort kümmern wir uns um neue Pflegekräfte, die aus dem Ausland kommen. Wir haben eine Anerkennungsmanagerin, die die neuen Kollegen von der Ankunft bis zur Anerkennung betreut, ob Deutschkurse oder Hilfe bei Behördengängen. Warum berichten Sie nicht mal da drüber? Wir können nur jeder Pflegefachkraft empfehlen, bei uns anzufangen. Es ist ein toller Job, wir bekommen so viel Positives von unseren Patienten zurück. Natürlich gibt es in jeder Klinik auch Leute, die unzufrieden sind. Aber das ist doch eine sehr geringe Zahl. An unserer Klinik arbeiten bestimmt 1000 Leute, viele schon seit vielen Jahren. Wir wollen solche falschen Berichte über uns nicht in der Zeitung lesen. Wir wollen das Klinikum so zeigen, wie wir es sehen. Nadine Calabrese, Dachau

Leserbriefe stellen keine redaktionelle Meinungsäußerung dar, dürfen gekürzt und digital publiziert werden unter Angabe von Name und Wohnort. Briefe ohne Nennung des vollen Namens werden nicht veröffentlicht. Bitte geben Sie für Rückfragen immer Adresse und Telefonnummer an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: