Basketball:Am Ende kraftlos

Basketball: Öfter kein Durchkommen: Bayerns Othello Hunter (vorne) gegen den Berliner Johannes Thiemann.

Öfter kein Durchkommen: Bayerns Othello Hunter (vorne) gegen den Berliner Johannes Thiemann.

(Foto: Jürgen Engler/Nordphoto/Imago)

Die Bayern-Basketballer halten 48 Stunden nach ihrem Halbfinal-Sieg über Bonn drei Viertel lang mit gegen Alba Berlin - verlieren dann aber ihre Energie und das erste Meisterschaftsfinalspiel 73:86.

Von Sebastian Winter

Keine 48 Stunden nach ihrem Erfolg im entscheidenden fünften Playoff-Halbfinalspiel in Bonn haben sich Bayern Münchens Basketballer zum ersten Meisterschaftsendspiel mit Titelverteidiger Alba Berlin getroffen - und in der Hauptstadt eine drei Viertel lang ausgeglichene Partie trotz knapper Halbzeitführung mit 73:86 (43:40) verloren. Damit gehen die Bayern in der Best-of-five-Serie mit einem 0:1-Rückstand in ihr Heimspiel am Dienstag im Münchner Audi Dome. Im letzten Viertel wirkten die Gäste zu erschöpft und unkonzentriert, allein dort erlitten sie ein halbes Dutzend Ballverluste. Die Bayern hatten die weitaus kürzere Pause vor diesem Endspiel. Alba hatte sich mit einem Sweep gegen Ludwigsburg bereits vor einer Woche qualifiziert.

Die Statistik vor diesem Finale sprach eher für die Münchner. Von den vier bisherigen Meisterschafts-Finalserien gegen Berlin haben sie jene in den Jahren 2014, 2018, 2019 gewonnen, nur 2021 ging Alba als Sieger vom Parkett. Drei von vier Spielen gewannen die Bayern auch in dieser Saison gegen Alba in Meisterschaft und Euroleague. Allerdings sprach vor dem ersten Finalduell für die Berliner, dass sie zuvor 17 Saisonspiele hintereinander siegreich gestaltet hatten. Diese außerordentliche Serie geht nun auch nach dem 18. Spiel weiter - allerdings gegen starke Münchner, die zunächst erstaunlich frisch in der Arena am Ostbahnhof vor 10 567 Zuschauern auftraten.

"Das Spiel war ein Tritt in den Hintern", sagt Bayern-Trainer Trinchieri

Die ersten Punkte gehörten allerdings Berlin, Louis Olinde traf mit einem feinen Alley-oop nach knapp vier Minuten zum 8:5. Die Bayern konterten, gingen ihrerseits in Führung durch einen Dreier von Jason George. Die Führung wechselte weiterhin, auch im zweiten Viertel. Vor allem die großartige Dreierquote bei beiden Klubs bestach, sie lag zwischenzeitlich bei jeweils rund 60 Prozent. "Wir müssen schneller spielen, es ist ein bisschen zu statisch und war eine schwere erste Halbzeit. Die Bayern haben ihre Würfe sehr gut getroffen, das müssen wir mehr verhindern", sagte Berlins Jonas Mattisseck zur Halbzeitpause bei Magentasport.

Genau das geschah dann im vierten Viertel, als die Münchner vor dem gegnerischen Korb kaum noch etwas zustande brachten. Fünf Minuten vor Schluss hatten sich die Berliner einen zweistelligen Vorsprung erarbeitet, während die Bayern immer mehr erlahmten. "Wir haben vor 48 Stunden gespielt und erst unsere physische, dann unsere mentale Energie verloren", bilanzierte Bayern-Trainer Andrea Trinchieri, "das Spiel war ein Tritt in den Hintern, unsere Antwort gibt es am Dienstag auf dem Feld."

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