Kommunalwahl:Enttäuschung für AfD in Sachsen

Kommunalwahl: Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) freut sich über seinen Sieg, dabei steht ihm noch ein Duell mit der Kandidatin der Grünen bevor.

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) freut sich über seinen Sieg, dabei steht ihm noch ein Duell mit der Kandidatin der Grünen bevor.

(Foto: Robert Michael/DPA)

Die Partei fährt bei den Landratswahlen zwar hohe Zustimmungswerte ein, wichtige Ämter werden jedoch andere übernehmen.

Von Antonie Rietzschel, Leipzig

Das politische Beben in Sachsen ist bei den Kommunalwahlen ausgeblieben - in keinem der neun Landkreise ist es der AfD gelungen, in Führung zu gehen. Das beste Ergebnis für die Partei holte Sebastian Wippel im Landkreis Görlitz - und landete dabei mit 35 Prozent weit abgeschlagen hinter Stephan Meyer, dem Kandidaten der CDU. Da SPD, Grüne und Linke im Wahlkampf auf eigene Kandidaten verzichtet hatten, um die Wählerstimmen nicht aufzusplitten, erreichte Meyer 46 Prozent.

Die CDU übernahm zwar vielerorts die Führung, holte aber nur in den Landkreisen Leipzig, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Nordsachsen die absolute Mehrheit. Konkurrenz machten ihr vor allem Kandidaten der Freien Wähler, die in Zwickau und im Erzgebirge hohe Zustimmungswerte errangen. In Mittelsachsen überraschte der parteilose Dirk Neubauer, indem er AfD und CDU überholte. Der frühere Sozialdemokrat ist bisher Bürgermeister in Augustusburg, in der Corona-Pandemie vertrat er lautstark die Sorgen und Nöte der Kommunen. Ob er demnächst vom Rathaus ins Landratsamt wechselt, wird der zweite Wahlgang Anfang Juli zeigen.

Parallel zu den Landräten wurden auch in den Kommunen 200 Bürgermeister neu gewählt - in der Landeshauptstadt Dresden bahnt sich ein Duell zwischen dem langjährigen Amtsinhaber Dirk Hilbert und der Grünen-Politikerin Eva Jähnigen an. Jähnigen erreichte im ersten Wahlgang 18 Prozent, kann im zweiten Durchlauf aber auf die Unterstützung anderer demokratischen Parteien rechnen. Die Kandidaten von SPD und Linken haben bereits angekündigt, nicht noch mal anzutreten, sie wollen stattdessen Jähnigen unterstützen. Hilbert ist FDP-Mitglied, tritt aber für ein überparteiliches Bündnis an und wird auch von der CDU unterstützt.

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir fälschlicherweise geschrieben, dass Stephan Meyer (CDU) und Sebastian Wippel (AfD) im Landkreis Bautzen angetreten sind. Richtig ist, dass die beiden die Kandidaten ihrer Partei um das Amt des Landrates im Landkreis Görlitz sind.

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