Viererpack: Hallensport:Viel Liebe

Viererpack: Hallensport: Basketballer Darrun Hilliard.

Basketballer Darrun Hilliard.

(Foto: Mladen Lackovic/Imago)

Darrun Hilliard verlässt die Bayern-Basketballer mit warmen Worten, Coburgs Justin Kurch leistet in Erlangen Nachbarschaftshilfe - und Großwallstadts Trainer Maik Handschke geht schweren Herzens nach Luxemburg.

Von Ralf Tögel

Hilliard wechselt

Erst ging der Kapitän, nun auch noch der Topscorer. Nach dem Abschied von Nihad Djedovic müssen die Basketballer des FC Bayern in Darrun Hilliard den zweiten Topspieler ziehen lassen. Wobei das mit dem besten Schützen ein bisschen schief ist, denn der Guard mit NBA-Vergangenheit, der vom ehemaligen Euroleague-Champion ZSKA Moskau kam, konnte gar nicht zeigen, was er so drauf hat. Anfang Dezember zwang den 29-Jährigen eine Knieverletzung zu einer dreimonatigen Pause. Als er wieder in Fahrt kam, brach er sich im ersten Spiel des Playoff-Viertelfinales gegen Barcelona das Schlüsselbein - Saison beendet. Von insgesamt 84 Spielen stand er in 32 auf dem Feld, bleibt immerhin der Bestwert von knapp 14 Zählern im Schnitt in der Euroleague. Und viel Liebe, wie er auf Twitter mitteilt. Aber man sieht sich bald wieder, Hilliard geht wohl zu Maccabi Tel Aviv. Die Option auf ein weiteres Jahr wollte der FCB nicht ziehen, was dem Vernehmen nach auch am Salär lag - das war im Schnitt doch zu hoch.

Handschke geht

Viererpack: Hallensport: Handballtrainer Maik Handschke.

Handballtrainer Maik Handschke.

(Foto: Christian Heilwagen/Imago)

Eigentlich, so hat er kürzlich verraten, wäre Maik Handschke gerne noch länger in Großwallstadt geblieben. Aber die Luxemburger lassen ihn nicht. In dem Zwergstaat nämlich steht der ehemalige Handball-Nationalspieler und jetzige Trainer als Technischer Direktor des nationalen Verbandes unter Vertrag, und nun wollen sie ihn zurück. "Es ist schade, es hat viel Spaß gemacht, mit diesen Jungs zu arbeiten", sagt Handschke. Aber er war ja nur geliehen, sein Arbeitgeber hatte ihn für die Mission Klassenerhalt für den Handball-Zweitligisten TV Großwallstadt freigestellt. Der 55-Jährige hatte Mitte März den glücklosen Ralf Bader abgelöst und den Traditionsklub tatsächlich vor dem Sturz in die dritte Liga bewahrt. Der hätte üble Folgen gezeitigt, strebt der frühere Serienmeister und Europapokalsieger doch mittelfristig zurück ins Oberhaus. Es war zwar knapp, erst im letzten Spiel wurde die Klasse dank des besseren Torverhältnisses gesichert. Aber so einen lässt man natürlich nicht einfach ziehen. Auch nicht aus Luxemburg.

Kurch kommt

Viererpack: Hallensport: Handballer Justin Kurch.

Handballer Justin Kurch.

(Foto: Oliver Gold/Imago)

Der Plan war so einfach wie verheißungsvoll: Der norwegische Nationalspieler und Kreisläufer Petter Overby, der den Handball-Erstligisten HC Erlangen Richtung Pokalsieger THW Kiel verlässt, wird von seinem isländischen Pendant Sveinn Johannsson ersetzt. Ein kantiger Kerl von ähnlichem Format, um die zwei Meter groß, mehr als 100 Kilogramm schwer, nicht ganz so erfahren und renommiert wie der mit zweimal WM-Silber dekorierte skandinavische Kollege, aber auf einem guten Weg in solche Sphären - und mit 23 sieben Jahre jünger. Und dann das: Beim Medizin-Check durchgefallen, das Knie! Aber es gibt ja gute Nachbarn, also half der Zweitligist Coburg aus, und nun kommt eben Justin Kurch nach Erlangen. Man ahnt es: knapp zwei Meter groß, 110 Kilogramm schwer und sieben Jahre jünger als Overby. Zwar nicht so erfahren wie der Vorgänger, aber als Junioren-Nationalspieler mit EM-Bronze dekoriert. Und dass er zupacken kann, hat er in Coburg in der ersten und zweiten Liga längst bewiesen.

Amiel redet mit

Viererpack: Hallensport: Basketballtrainer Oren Amiel.

Basketballtrainer Oren Amiel.

(Foto: Daniel Löb/Imago)

Es ist ja so eine Sache mit einem Trainerwechsel mitten in der Saison. Man muss sozusagen mit dem zurechtkommen, was man vorfindet, der Kader wurde ja vom Vorgänger zusammengestellt. Das ist Oren Amiel aber ganz passabel gelungen. Der Israeli hat Ende November den Niederländer Johann Roijakkers als Trainer der Bamberger Basketballer abgelöst. Platz acht im Endklassement ist zwar nicht das, was sich der ehemalige Serienmeister erträumt hatte, aber die Playoffs waren erreicht. Auch dass im Viertelfinale gegen den späteren Meister Berlin Schluss war, ist Amiel nicht anzulasten. Wie gesagt, war nicht sein Kader. Er installierte ein neues System, so etwas braucht Zeit. Nun darf Amiel mitreden, der Kader wird bis auf eine Handvoll Akteure völlig neu aufgebaut. Fest steht jetzt, dass die Bamberger wieder ins internationale Geschäft wollen und an der Qualifikation zur Champions League teilnehmen. Das hatte auch Roijakkers versucht und in den Sand gesetzt - der Anfang von seinem Ende. Amiel sollte gewarnt ein.

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