Kunstprojekt:So klingt Jerusalem

Installation des Jerusalem Symphony Orchestra auf dem Odeonsplatz.

Wie klingt eine der ältesten Städte der Welt, Zentrum von drei Weltreligionen, Herd scheinbar unlösbarer politischer und ethnischer Konflikte? Das Projekt "Sound of Jerusalem" des Jerusalem Symphony Orchestra (JSO) will die Stadt auf ungewöhnliche Weise hörbar machen. Mit einer Kunstinstallation auf dem Münchner Odeonsplatz, Eröffnungsempfang ist am Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr. In der Mitte der Piazza steht eine Spiegelsäule, die umkreist wird von einem Teppich, auf dem scheinbar chaotische Zeichnungen und kurze Notizen über die wechselvolle Geschichte des Orchesters zu sehen sind. Auf der Spiegelfläche der Säule verwandelt sich das Gewirr am Boden in einen wunderschönen Panoramablick auf Jerusalem. Und ein QR-Code führt in ein Online-Museum, das dann den ganzen Sinn dieses Projekts offenbart. Dort lernt man die fesselnde Geschichte des Orchesters kennen, das 1938 von jüdischen Exilanten in Jerusalem gegründet wurde und später zu einem Weltorchester wurde. Musikalisch begleitet von der Suite des arabisch-israelischen Komponisten Nizar El-Khater, enthüllen die Geschichten vielfältige Schicksale mit unerwarteten Wendungen, Spannung und Spaß. Hinter dem Titel des Projekts "Your (I'm) Perfect Story" steht die Erkenntnis, dass Harmonie nur dadurch entsteht, dass man das Unperfekte und die Unzulänglichkeiten der Welt annimmt. "Dieses Projekt hat uns nicht nur dabei geholfen, uns so anzunehmen, wie wir sind, sondern hat uns als Orchester sogar eine neue Identität gegeben - den 'Sound of Jerusalem'", so Maxim Antoshin, Direktor der Jerusalem Symphony Orchestra Foundation. Die Aktion ist Teil der Aktionen zu "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland".

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