Mitten in Ebersberg:Was weg ist, ist weg

Mitten in Ebersberg: Auch hier am westlichen Ebersberger Ortseingang in der Münchener Straße ist ein Ortsschild verschwunden.

Auch hier am westlichen Ebersberger Ortseingang in der Münchener Straße ist ein Ortsschild verschwunden.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

In der Kreisstadt treibt ein Schilderdieb sein Unwesen, das Motiv ist rätselhaft.

Von Wieland Bögel

"Sie ist weg", sangen die Fantastischen Vier vor bald drei Jahrzehnten - über diesen Singular wäre man in der Kreisstadt derzeit froh. Dort heißt es gerade: "Sie sind weg". Konkret geht es um Ortstafeln, drei Stück sind den Ebersbergern in den vergangenen Tagen abhandengekommen. Besonders auffällig: Die geklauten Ortsschilder standen nicht etwa an irgendwelchen abgelegenen Nebenstraßen, sondern ausgerechnet an den Hauptverkehrsachsen der Kreisstadt.

Vergangene Woche schlug der Schilderklauer das erste Mal zu, eingesackt wurde die Ortstafel an der Staatsstraße Richtung Hohenlinden. Dass das niemand bemerkt hat, ist ebenso bemerkenswert wie die Tatsache, dass das Abmontieren ohne ein Überfahrenwerden der Abmontierenden gelungen ist. Etwas leichter vonstatten ging dann wohl diese Woche das Entwenden der beiden Ortsschilder in der Münchener Straße. Dort gibt es derzeit eine Baustelle, die Stadt verlegt einen neuen Gehweg zum Wandererparkplatz. Weshalb einerseits die Autos etwas vorsichtiger unterwegs sind und andererseits eine weitere Person, die handwerkermäßige Arbeiten ausführt, wohl nicht weiter auffällt - auch wenn das Schilderabmontieren ausdrücklich nicht zum Arbeitsauftrag gehört, wie die Stadt mitteilt.

Im Rathaus, so erklärt es Hauptamtsleiter Erik Ipsen, ist man über den plötzlichen Schilderverlust etwas verwundert. Warum jemand ausgerechnet Ortstafeln mit Ebersberg-Schriftzug haben will, wisse man genauso wenig, wie wer dieser jemand sein könnte. Doch zumindest in letzterer Frage hat sich die Stadt jetzt Hilfe geholt, man habe die Diebstähle bei der Polizei angezeigt. Was auch daran liegt, dass so ein Ortsschild nicht unbedingt billig ist, einige Hundert Euro müsse man schon rechnen, so die Auskunft aus dem Rathaus. Dafür hat man aber auch lange was davon, ersetzen müsse man so eine Tafel normalerweise so gut wie nie. Das komme eigentlich nur vor, so der Hauptamtsleiter, wenn jemand mit dem Auto dagegen fahre - oder sie eben im Auto von dannen fährt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: