Flughafen im Erdinger Moos:Strukturgutachten verschwindet in der Schublade

Von Peter Becker, Freising

Die Auswirkungen des Flughafens München auf die Region hat ein Strukturgutachten unter die Lupe genommen, das etwa 250 Seiten stark sein soll. Untersucht wurden darin die Effekte einmal ohne und einmal mit dem Bau einer dritten Startbahn im Erdinger Moos. Die Ergebnisse aber dürften der Staatsregierung wohl nicht besonders gut gefallen haben, deutete Landrat Helmut Petz (FW) während der jüngsten Bürgermeister-Dienstbesprechung an. "Es ist in Ungnade gefallen und in der Schublade verschwunden." Möglicherweise, so der Verdacht, sprach da nichts für den Bau einer dritten Start- und Landebahn.

Dass das Gutachten vom Wirtschaftsministerium einfach einkassiert worden sei, hätten Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (FSM) und Neufahrns Rathauschef Franz Heilmeier (Grüne) bereits als "Skandal" bezeichnet, berichtete Petz. Es sei fehlerhaft, lautete die Begründung der Staatsregierung für ihr Vorgehen. Doch Mängel könne man ausmerzen, sagte Petz. Im Nachbarschaftsbeirat werde bereits eine Neuauflage des Strukturgutachtens diskutiert.

Daten aus dem Gutachten dürfen nicht verwendet werden

Kreisbaumeisterin Antonia Seubert sagte, es sei ärgerlich, dass das Papier einfach so in der Versenkung verschwunden sei. Schließlich sei viel Arbeit in das Strukturgutachten hineingesteckt worden. Das Wirtschaftsministerium habe der Kreisverwaltung ausdrücklich untersagt, Daten aus dem Gutachten zu verwenden.

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