Klimaschutz:Pilotquartier der Klimaneutralität

Sendling-Westpark erhofft sich von dem neuen Prädikat einen Schub für die Transformation.

Von Jürgen Wolfram

Der Bezirksausschuss Sendling-Westpark hat sich mit Erfolg darum bemüht, von der Stadt zum "Pilotquartier für Klimaneutralität" erkoren zu werden. Von dieser Würdigung erhoffen sich die Lokalpolitiker gezielte kommunale und staatliche Unterstützung für Klimaschutzprojekte und einen intensiven Dialog mit den Statteilbewohnern über Maßnahmen zur CO2-Vermeidung. Spannend sei nicht zuletzt die Frage, welche Auswirkungen das Pilotquartier-Prädikat für Erhaltungssatzungsgebiete habe, meinte Alfred Nagel (CSU). Als "Gewinn für Sendling-Westpark" bezeichnete Hans Dusolt (Grüne) den Zuschlag der Stadt. Seine Fraktion hatte die Bewerbung unter einhelliger Zustimmung angeschoben. Der Bezirksausschuss äußerte die Erwartung, dass es schon bald zu einem "Vorbereitungstreffen" mit Fachleuten der zuständigen städtischen Referate kommen möge, um einen Fahrplan für konkrete Schritte zum Klimaschutz zu entwickeln.

In einer Pressemitteilung erinnern die Stadtteil-Grünen an das Ziel Münchens, bis 2035 klimaneutral zu werden. Was das genau bedeutet, sei bislang jedoch "nicht wirklich erkennbar". Ausgehen müsse man jedenfalls von einer "Herkulesaufgabe", glaubt Fraktionssprecherin Maria Hemmerlein. "Wir freuen uns deshalb sehr, dass der Bezirksausschuss die Stadtverwaltung mit seinem Antrag überzeugt hat und Sendling-Westpark ausgewählt wurde, um die Transformation städtischer Quartiere hin zur Klimaneutralität voranzubringen", erklärte Hemmerlein. Der "Quartiersansatz" diene dazu, "kleinräumig, umfassend und unter Einbeziehung aller Bevölkerungsgruppen, ansässiger Institutionen, sozialer Einrichtungen sowie Unternehmen den Klimaschutz zu verankern", heißt es weiter in der Stellungnahme.

Vor allem auf den Feldern Photovoltaik, Solarthermie, energetische Sanierung von Bestandsgebäuden, klimafreundliche Mobilität, Gebäudebegrünung und Konsumberatung wollen die Grünen in Sendling-Westpark Akzente setzen. "Hohen Handlungsbedarf" haben sie bei der Reduktion wärmebedingter Treibhausgasemissionen ausgemacht. Die Grünen zeigen sich zuversichtlich, dass ein großer Teil der Bevölkerung bereit sei, "den persönlichen Lebensstil zugunsten klimafreundlicher Alternativen zu verändern". Häufig fehlten nur Informationen und Vorstellungen, wie dies alltagstauglich umzusetzen wäre, glaubt Günther Sinapius (Grüne). Der Mann muss es eigentlich wissen - er ist selbst Energieberater.

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