UN-Sicherheitsrat:Syrien-Hilfe der UN wird wohl bis Januar verlängert

UN-Sicherheitsrat: Syrische Entwicklungshelferinnen halten Transparente während eines Protests in der Nähe des Grenzübergangs Bab Al-Hawa zur Türkei.

Syrische Entwicklungshelferinnen halten Transparente während eines Protests in der Nähe des Grenzübergangs Bab Al-Hawa zur Türkei.

(Foto: Anas Alkharboutli/dpa)

Nach tagelangen Verhandlungen soll es nun doch mit dem grenzüberschreitenden Hilfsmechanismus für sechs Monate weitergehen. Die Vereinten Nationen berichten, dass noch am Dienstag über die Resolution abgestimmt werden soll.

Die Syrien-Hilfe der Vereinten Nationen wird nun wohl doch für sechs Monate verlängert. Der Mechanismus, der es den UN ermöglicht, Hilfsgüter in den Nordosten des Landes zu bringen, der nicht von der Regierung in Damaskus kontrolliert wird, war am Sonntag ausgelaufen. Die UN berichteten am Dienstag, dass noch am selben Tag über eine von Irland und Norwegen vorgebrachte Resolution im UN-Sicherheitsrat abgestimmt werden soll.

Die Syrien-Hilfe der Vereinten Nationen basiert auf einer Resolution von 2014 und konzentriert sich vor allem auf den Nordosten, wo nach Angaben der UN etwa 4,4 Millionen Menschen leben. Dort sind die meisten Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Hälfte von ihnen sind Vertriebene und Geflüchtete, die seit vielen Jahren in Lagern wohnen.

Hilfsorganisationen warnen schon lange vor einer Hungerkrise, sollte die Verlängerung im Sicherheitsrat nicht beschlossen werden. Am Montag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in einem Telefonat mit Wladimir Putin für eine Verlängerung der Syrien-Hilfe geworben. Auch das Auswärtige Amt hatte am Montag eine Einigung angemahnt. Sollte die Regelung auslaufen, würden wohl keine Hilfsgüter mehr den Nordosten des Landes erreichen.

Die nun erwartete Resolution zur Verlängerung der UN-Hilfe in Syrien soll einem russischen Text entsprechen, der bereits vergangene Woche im Sicherheitsrat zur Abstimmung stand und durchgefallen war. USA, Frankreich und Deutschland hatten argumentiert, dass eine Verlängerung von sechs Monaten für die Hilfsmission nicht ausreichend sei. Eine erste Resolution von Irland und Norwegen, die eine Verlängerung von einem Jahr vorsah, war am Veto Russlands gescheitert. Der neue Text soll eine Option auf eine erneute Verlängerung um ein halbes Jahr enthalten. Darüber müsste dann in sechs Monaten erneut entschieden werden.

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