In Memoriam:Trauerzug für Klaus Lemke

Klaus Lemke, Kult-Filmemacher und Regisseur aus München mit einer 'Faun'-Plastik im Hof der Uni (Schweinchenbau) an der Leopoldstraße. Er nannte ihn 'meinen Haus-Gott'. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Weggefährten des Filmemachers laden zu einem Abschiedsspaziergang an verschiedene Orte in Schwabing, die für Lemkes Leben und Schaffen wichtig waren.

Von Susanne Hermanski

Klaus Lemke (1940 - 2022), der sich gern "König von Schwabing" nennen ließ, hat an unzähligen Orten in München gedreht. Anstelle einer Trauerfeier laden einige seiner Weggefährten deshalb am Wochenende zu einem Trauerzug durch Lemkes Lieblingsviertel, vorbei an seinen Wirkungsstätten, hin zu den Schauplätzen seiner Filme.

Einer der Organisatoren ist Frank Padova, der in Lemkes "Neue Götter in der Maxvorstadt" (2019) an der Seite von Münchner Größen wie dem Künstler Flatz, Modemacherin Sonja Kiefer und seiner Muse Judith Paus spielte. In Padova klingt noch nach, was Klaus Lemke im Juni bei der Premiere seines Films "Champagner für die Augen" auf dem Münchner Filmfest gesagt hat: "Am liebsten würde ich mit Jean Paul Belmondo meinen nächsten Film drehen!" Als der Interviewer entgegnete, der sei doch schon tot, rief Lemke: "Das macht doch nichts!"

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Und so werden die irdischen Hinterbliebenen nun auf Lemkes Spuren durch Schwabing ziehen, während er im Himmel mit einem Profi - und nicht wie sonst mit Laien vor der Linse - das Leben feiert. An manchen Orten wird Stopp gemacht, und es gibt kleine Reden. Mit dabei ist Ludwig Sporrer, Ausschnitte von Lemke-Filmen werden von ihm an Hauswände projiziert. Wer mitgehen will, erfährt per Mail, wo und wann es losgeht. Wer "Neue Götter in der Maxvorstadt" gesehen hat, mag es ahnen.

Abschied von Klaus Lemke, Sa., 23. Juli, 22 Uhr, Trauerzug durch Schwabing; Ort wird mitgeteilt nach Anmeldung unter champagner-fuer-die-augen@web.de

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