Energiekrise:Millionen für die Busunternehmen

Energiekrise: Wichtige Unterstützung: Auch die Firma Geldhauser in Hofolding profitiert von der Finanzspritze durch den Landkreis.

Wichtige Unterstützung: Auch die Firma Geldhauser in Hofolding profitiert von der Finanzspritze durch den Landkreis.

(Foto: Claus Schunk)

Fahrtausfälle müssen verhindert werden: Kreistag sagt den von enormen Spritpreisen gebeutelten Unternehmen insgesamt 6,6 Millionen Euro zu.

Von Stefan Galler, Landkreis München

Der Krieg in der Ukraine hat immense Auswirkungen auf die Energie- und Treibstoffpreise, was mittlerweile auch etliche Verkehrsunternehmen an den Rand der Belastbarkeit gebracht hat. Vor allem jene Firmen, die den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis gewährleisten, kämpfen um ihre Existenz, ein Busunternehmen in Fürstenfeldbruck ging bereits in die Insolvenz. Alle acht MVV-Landkreise sind nun dabei, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, solchen Härtefällen, die zu Fahrtausfällen und Problemen für die Nutzer des ÖPNV führen, vorzubeugen: Es geht darum, den Verkehrsbetriebe mit einer außervertraglichen Sonderzahlung unter die Arme zu greifen und so den Betrieb des Regionalbussystems weiterhin sicherzustellen.

Der Landkreis München hat eine solche finanzielle Unterstützung bereits auf den Weg gebracht. Sämtliche Kreistagsmitglieder stimmten in der jüngsten Sitzung dafür, den Firmen bis zum Ende dieses Jahres Ausgleichszahlungen in einer Gesamthöhe von 6,6 Millionen Euro zu bezahlen, 660 000 Euro pro Monat, beginnend rückwirkend im vergangenen März. Der Löwenanteil dieser Mehrkosten würde jedoch ohnehin vom Landkreis getragen werden, denn die Verkehrsunternehmen haben im Rahmen der bestehenden vertraglichen Vereinbarungen die Möglichkeit, treibstoffbedingte Mehrkosten bis zu einer gewissen Höhe nachträglich zu veranschlagen. "Bei den jetzt gewährten Zahlungen handelt es sich daher zu einem überwiegenden Teil um eine zeitliche Vorwegnahme der Verrechnung, um Liquiditätsengpässen entgegenzuwirken und Insolvenzen zu vermeiden", schreibt der Kreis in einer Pressemitteilung.

Landrat Christoph Göbel (CSU) erinnert daran, dass bei Insolvenzen der Betriebe nicht nur Existenzen auf dem Spielstünden, sondern auch die Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs: "Das Geld ist daher doppelt gut investiert."

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