Filmbranche:31 Millionen Dollar Strafe

Mit mehreren Prozessen konfrontiert: Der Schauspieler Kevin Spacey, hier im Juli vor einem Gericht in London. (Foto: Carl Court/Getty Images)

Der Schauspieler Kevin Spacey soll sich nicht an eine Klausel im Vertrag mit der "House of Cards"-Produktionsfirma gehalten haben.

Von Philipp Bovermann

Kevin Spaceys Anwälte hatten noch versucht, die Entscheidung anzufechten, aber nun ist es rechtskräftig: Der Schauspieler muss MRC, der Produktionsfirma der Netflix-Serie "House of Cards", 31 Millionen US-Dollar zahlen. Ein Obergericht in Los Angeles hat am Donnerstag eine entsprechende Entscheidung eines US-Schiedsgerichts aus dem Jahr 2020 bestätigt.

Spaceys Rolle in der Serie wurde gestrichen, als 2017 Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen ihn bekannt wurden. MRC klagte daraufhin gegen den Schauspieler und verwies auf Verhaltensrichtlinien im Vertrag. Diese schrieben vor, Regeln gegen Belästigungen am Arbeitsplatz zu beachten. "Bei Interaktionen mit fünf Crewmitgliedern" habe Spacey sich MRC zufolge daran nicht gehalten, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. "Seine Anwälte wandten dagegen ein, der Schauspieler habe sich lediglich "an einer allgegenwärtigen Kultur aus sexuellen Anspielungen, Witzen und Unfug" beteiligt.

Die sechste Staffel der erfolgreichen Serie musste umgeschrieben und gekürzt werden

MRC begründete die Millionensumme mit Kosten und entgangenen Einnahmen infolge der Entscheidung von Netflix, Spaceys Rolle in der Serie zu streichen. Die sechste Staffel der erfolgreichen Serie musste umgeschrieben und gekürzt werden, zwei bereits in Produktion befindliche Folgen wurden weggeworfen.

Rechtskräftig verurteilt ist Spacey bislang nicht. Ein Strafverfahren im US-Bundesstaat Massachusetts wegen des Vorwurfs der sexuellen Nötigung wurde 2019 fallen gelassen, nachdem das angebliche Oper die Aussage verweigert hatte. In London läuft aktuell ein weiteres Strafverfahren gegen ihn.

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