Bundesliga:Köln siegt nach Ärger um Modeste-Wechsel

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Luca Kilian jubelt über sein Tor zum 1:0 des 1. FC Köln gegen Schalke 04. (Foto: Marius Becker/dpa)

Der Stürmer wechselt wohl kurzfristig nach Dortmund. Ohne ihn besiegen die Kölner den Aufsteiger Schalke, der mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen hadert.

Erst Frust über den Abgang von Torjäger Anthony Modeste, dann Jubel über den verdienten Auftakt-Sieg: An einem bewegten Sonntag ist der 1. FC Köln mit einem Sieg in die neue Saison der Fußball-Bundesliga gestartet und hat den Ärger über den Verlust des zu Borussia Dortmund wechselnden Publikumslieblings Modeste erst einmal verdrängt. Durch das 3:1 gegen den FC Schalke 04 verdarben die Rheinländer den Königsblauen zudem die Rückkehr in die Bundesliga nach dem direkten Wiederaufstieg.

Die Schalker haderten mit dem Videobeweis, der zur Aberkennung des Treffers von Rodrigo Zalazar (10.), der roten Karte für den ehemaligen Kölner Dominick Drexler (35.) und dem 2:0 durch Florian Kainz (62.) führte. Doch alle Entscheidungen waren hart, aber regelgerecht. Luca Kilian hatte Köln diskussionslos in Führung gebracht (49.). Marius Bülters (76.) zwischenzeitlicher Anschlusstreffer für Schalke war zu wenig. Dejan Ljubicic (80.) sorgte mit seinem Tor für die Entscheidung. Der Ball sprang nach seinem Schuss vom Pfosten an Schalkes Torwart Alexander Schwolow und von dort ins Tor.

Knapp eine halbe Stunde vor dem Anpfiff lief über die Stadion-Boxen der BAP-Song "Nix wie bessher", in dessen Textverlauf "Schalke en Packung vom FC kräät". Doch da war die kölsche Euphorie der Vorbereitung, die durch das Pokal-Aus in Regensburg schon Schaden genommen hatte, erst mal dahin. Denn am Morgen war durchgesickert, dass Modestes Wechsel zum BVB quasi fix ist.

Um 16.30 Uhr bestätigten die Kölner eine "grundsätzliche mündliche Einigung" mit dem BVB. Modeste habe spielen wollen, durfte aber nicht. "So gut war meine Laune nicht", sagte Trainer Baumgart im Streamingdienst Dazn. "Jeder kann sich vorstellen, dass das für uns vom Zeitpunkt her auch grenzwertig ist." In den sozialen Medien gab es viel Kritik und Wut unter den Kölner Fans.

Schalke mit sieben Zugängen

Wie vor fünf Jahren, als er den FC in den Europacup geschossen hatte, verläuft auch der zweite Abschied Modestes aus Köln mit Missstimmung. Wobei es im Stadion eher Missachtung war: Es gab kein Plakat und auch keinen Gesang in Richtung des 34 Jahre alten Franzosen, der in der Vorsaison 20 Bundesliga-Tore erzielt hatte. Auch Modeste hielt sich in den sozialen Medien zurück.

Die mit sieben Zugängen angetretenen Schalke waren gegen die Kölner zunächst das tonangebende Team und schienen auch schnell in Führung zu gehen. Doch weil Maya Yoshida in Abseitsstellung Torhüter Marvin Schwäbe die Sicht verdeckte, erkannte Schiedsrichter Robert Schröder den vermeintlich ersten Bundesliga-Treffer von Zalazar ab. Ebenfalls nach Ansicht der Bilder sah Drexler Rot, als er FC-Kapitän Jonas Hector auf die Wade trat.

Köln bekam nach einer Viertelstunde Oberwasser, die größten Chancen hatte zunächst Florian Dietz (21./25). Der 24-Jährige war für Modeste ins Team gerückt und so zu seinem Bundesliga-Debüt gekommen. Nach dem Wechsel wurden die Kölner drückend überlegen und nutzten ihre zahlenmäßige Überlegenheit aus.

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