Messerattacken in Kanada:Einer der tatverdächtigen Brüder tot aufgefunden

Messerattacken in Kanada: Nach den Messerattacken ist noch immer unklar, wo sich der zweite Verdächtige aufhält.

Nach den Messerattacken ist noch immer unklar, wo sich der zweite Verdächtige aufhält.

(Foto: Heywood Yu/dpa)

Die Leiche des 31-Jährigen wurde nach Polizeiangaben in hohem Gras gefunden. Nach dem Bruder des Toten suchen die Ermittler weiter.

Einen Tag nach den Messerangriffen mit zehn Todesopfern im ländlichen Kanada hat die Polizei einen der beiden verdächtigen Brüder tot aufgefunden. "Er hatte sichtbare Wunden, von denen wir im Moment nicht glauben, dass er sie sich selbst zugefügt hat", sagte die leitende Ermittlerin Rhonda Blackmore in Regina, der Hauptstadt der Provinz Saskatchewan. Die Leiche des 31-Jährigen habe in hohem Gras im Indigenen-Reservat James Smith Cree Nation in der Nähe eines Hauses gelegen, in dem die Polizei ermittelte.

Der zweite Verdächtige, der ein Jahr jüngere Bruder, ist laut Polizei noch nicht festgenommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass er verletzt ist und medizinische Hilfe suchen könnte. Sie wollten weder bestätigen noch ausschließen, dass er am Tod des älteren Bruders beteiligt war. Zum Motiv für die Gräueltaten machte die Polizei weiter keine Angaben.

Messerattacken in Kanada: Digitale Aufbereitung der SZ-Grafik

Digitale Aufbereitung der SZ-Grafik

(Foto: SZ-Grafik)

Die Polizei vermutet, dass die beiden Brüder für die Bluttaten an zwei Orten in Saskatchewan - im Reservat James Smith Cree Nation und im Dorf Weldon - verantwortlich sind. Dabei wurden zehn Menschen getötet und 18 verletzt.

Dem jüngeren Bruder werden auf Basis des Ermittlungsstands vom Montagnachmittag (Ortszeit) Mord in drei Fällen und versuchter Mord in einem weiteren Fall vorgeworfen. Zusätzliche Anklagepunkte seien wahrscheinlich, erklärte die Polizei. Der Verdächtige habe ein "langes Vorstrafenregister", sagte Blackmore.

Nach dem Mann wird verstärkt auch in Regina gesucht, das etwa 300 Kilometer südlich des Reservats liegt. Nach den Taten am Sonntag hatte die Polizei die Fahndung in drei Provinzen im Zentrum Kanadas aufgenommen. Die Fläche von Saskatchewan, Alberta und Manitoba gemeinsam ist etwa fünfmal so groß wie Deutschland.

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