Aschheim:Bürgermeister leidet an Burn-out

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Aschheims Bürgermeister Thomas Glashauser ist an einem Burn-out erkrankt und kann seine Amtsgeschäfte seit einem Jahr nicht wahrnehmen. (Foto: Claus Schunk)

Thomas Glashauser macht seine Erkrankung publik und lässt seine Amtsgeschäfte für den Rest des Jahres ruhen.

Aschheims Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) lässt seine Amtsgeschäfte vorübergehend ruhen. Wie der 47-Jährige am Mittwoch mitteilte, wurde bei ihm ein Burn-out diagnostiziert. Er werde sich daher umgehend bis zur Wiederherstellung seiner vollen Einsatzfähigkeit in die entsprechend notwendigen Behandlungen begeben, schreibt Glashauser im Vorwort des aktuellen Ortsnachrichtenblatts an die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Die Vertretung werde bis zu seiner Rückkehr, die für das nächste Jahr vorgesehen ist, Zweiter Bürgermeister Robert Ertl (Freie Wähler) mit Unterstützung der Dritten Bürgermeisterin Marion Seitz (Grüne) übernehmen.

Glashauser ist seit 2014 Bürgermeister der Gemeinde Aschheim, er wurde 2020 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Wie er jetzt schreibt, habe er sich in dieser Zeit "so gut wie keine Auszeit bzw. Urlaub gegönnt". Er sei der Meinung gewesen, dass "die mit dem Amt des Ersten Bürgermeisters verbundenen Verpflichtungen dies nicht erlauben" und er persönlich auch ohne Erholungsphasen auskommen würde, schreibt er. "Dies hat mich jedoch nun leider an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit gebracht und meine Gesundheit sehr stark belastet."

In seiner schriftlichen Erklärung versichert Glashauser zugleich, es sei weiterhin seine Absicht, die Gemeindepolitik bis zum Ende seiner zweiten Amtsperiode im Jahr 2026 "aktiv zu gestalten". Vorerst werde er seine Amtsgeschäfte jedoch ruhen lassen. Diese Entscheidung sei für ihn "sehr schwierig" gewesen. Er bitte um "Verständnis für diesen Schritt".

Zuletzt hatte ein Gemeindeoberhaupt im Landkreis München vor fünf Jahren wegen augenscheinlicher Überlastung die Amtsgeschäfte aufgegeben: Die damalige Baierbrunner Bürgermeisterin Barbara Angermaier zog sich im November 2017 von einem auf den anderen Tag komplett von ihrem Amt zurück, allerdings ohne dafür nähere Gründe anzugeben.

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