Fürstenfeldbruck:Kreisrat Drexler fordert Geothermie

Fürstenfeldbruck: Das Heizkraftwerk München-Süd gilt als größte Geothermieanlage Europas.

Das Heizkraftwerk München-Süd gilt als größte Geothermieanlage Europas.

(Foto: Florian Peljak)

Heizungsanlagen in den Landkreisgebäuden werden auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft. Eines aber will man nicht: funktionierende Anlagen einfach abbauen.

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Geothermie für die Energieversorgung städtischer Regionen im Landkreis fordert Jakob Drexler, Kreisrat der Unabhängigen Bürgervereinigungen (UBV). Im Kreistagsausschuss für Energie, Umwelt und Planung empfahl er seinem Kollegen von der SPD, dem Puchheimer Bürgermeister Norbert Seidl, die Planungen dazu wieder aufzunehmen. In Puchheim war bereits ein Versuch für Geothermie unternommen worden, ehe ihn 2018 ein Bürgerentscheid stoppte. In München indes steht am Heizkraftwerk Süd mittlerweile die größte Geothermieanlage Europas. "Geothermie ist eine langwierige Angelegenheit, aber zukunftsfähig", sagte Drexler. Man müsse sie vor allem in den städtischen Bereichen voranbringen, etwa in Puchheim, Germering, Olching oder Fürstenfeldbruck. Geothermie bezeichnet die unterhalb der festen Oberfläche der Erde gespeicherte Wärmeenergie und ihre Nutzung, etwa zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung.

Vorausgegangen war im Ausschuss eine Diskussion darüber, wie mit den Heizungsanlagen an landkreiseigenen Gebäuden umzugehen ist. Bis 2030 soll sich der Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 verringern, bis 2045 will das Land treibhausgasneutral sein. Die kreiseigenen Liegenschaften - Schulgebäude, Landratsamt, Kfz-Zulassungsstelle, Hausmeisterwohnungen, Kreisbauhof, Bauernhofmuseum Jexhof, Freibad Mammendorf - werden unterschiedlich beheizt, zumeist mit Gas oder Fernwärme. Der größte Handlungsbedarf besteht an der Realschule Unterpfaffenhofen und dem Gymnasium Gröbenzell, wo die CO2-Werte deutlich über dem Soll liegen. Im kommenden Jahr sollen an beiden Schulen deshalb tiefergehende Untersuchungen durchgeführt werden. Als eine Alternative bei der Beheizung der beiden Schulen gilt Fernwärme. Allerdings sei dies nicht unbedingt eine kostengünstige Alternative, warnt die Kreisverwaltung. So seien die Heizkosten mit Einführung der Fernwärme an Gymnasium und Realschule in Puchheim angestiegen. Einig waren sich die Kreisräte darin, ältere Anlagen nicht einfach abzubauen. "Heizungen, die funktionieren, sollten wir laufen lassen", forderte Johann Wörle (CSU) und verwies darauf, wie volatil die Zeiten gerade sind: "Es hat Zeiten gegeben, da hat jeder nach Gas geschrien." Nun aber seien die Preise selbst bei Holzpelletheizungen hoch. Eine Tonne koste da bereits 800 Euro, vor ein paar Jahren seien es noch 200 Euro gewesen.

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