Fürstenfeldbruck:Weihnachtsbeleuchtung aus? Kalt duschen nach dem Sport?

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Straßen- und Weihnachtsbeleuchtung wurden bereits weitgehend auf die sparsame LED-Technik umgerüstet. (Foto: Stadtwerke)

Die Stadt muss Energie sparen. Nun sollen eigene Vorschläge sowie Ideen des Städtetages und der Bevölkerung geprüft werden. Soziale Verwerfungen gelte es dabei zu vermeiden.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Fürstenfeldbruck muss Energie sparen - vor allem Gas und Strom, die deutlich teurer geworden sind. So viel ist sicher. An welchen Stellen das erfolgen soll, ist bislang aber offen. Im Stadtrat am Dienstag wurde eine erste Liste vorgelegt, die auch Anregungen aus der Bevölkerung und des Städtetags aufgreift. Detailliert diskutiert werden soll darüber auf Vorschlag mehrerer Fraktionen nun aber erst einmal im Umweltausschuss.

Bereits umgesetzt wurden Maßnahmen wie die weitestgehende Absenkung der Raumtemperatur in städtischen Gebäuden auf maximal 19 Grad Celsius, die Optimierung von Heizungsanlagen nebst Wochenendabsenkung sowie die Reduzierung und teilweise Abschaltung von Außenbeleuchtung.

Weitergehende Vorschläge werden geprüft, so auch die Reduzierung von Heizung oder Warmwasser in sanitären Anlagen der Stadt, im Hallenbad sowie in Sporthallen, die Ausweitung der Regelungen zu Raumtemperatur und Warmwasser in Kindertagesstätten und Schulen, die Abschaltung mobiler Luftreinigungsgeräte, mehr Home Office, die nächtliche Abschaltung von Ampeln oder der Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung.

Die Stadtverwaltung dämpft freilich Ängste, dass auf Biegen und Brechen und ohne Differenzierung mit der Rasenmähermethode gespart wird: Viele der Punkte seien "emotional so aufgeladen, so dass es hier zu einer Umsetzung einer möglichst breiten Mehrheit des Stadtrats bedarf." Und die wird es nicht durchgehend geben, das wurde am Dienstag klar. Nur der Bund könnte mit Vorgaben wie der zwangsweisen Schließung beispielsweise von Bädern oder Sportstätten auch ohne politische Abwägung des Stadtrats Fakten schaffen.

Der kurzfristige Spielraum für die Stadt sei angesichts der Energiekrise recht gering, sagte Energiereferentin Alexa Zierl (ÖDP), die langfristig vor allem noch mehr Photovoltaik auf Dächern empfiehlt (wie dies auf der neuen Grundschule-West auch bereits geplant ist). Zumal der Anteil städtischer Einrichtungen am gesamten Strom- und Gasverbrauch lediglich auf zwei bis drei Prozent des im Stadtgebiet verbrauchten Stroms und Erdgases geschätzt wird. Zierl schlug vor, das Gespräch mit Schulen zu suchen, die selbst am besten Einsparmöglichkeiten fänden und auch selbst finanziell vom Energiesparen profitieren sollten. Manches ließe sich laut Zierl schnell ändern. So würde sie gerne Lüftungshändetrockner, wie es sie auch im Rathaus gibt, abschalten und Messgeräte an die Bürger verleihen, so dass diese Stromfresser in ihren Haushalten identifizieren können. Andreas Lohde (CSU) mahnte, schmerzhafte Einschnitte auf Effizienz zu prüfen. So sei es fraglich, ob die Abschaltung der bereits auf sparsame LED-Lampen umgerüsteten Weihnachtsbeleuchtung sinnvoll sei. Soziale Verwerfungen gelte es zu vermeiden, sagte Philipp Heimerl (SPD).

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