Wechsel in Moosburg:Neue Perspektiven

Wechsel in Moosburg: Laptop und Cap mit Regenbogenfarben stehen sinnbildlich für zwei Themen, denen sich Benedict Gruber im Stadtrat besonders widmen möchte.

Laptop und Cap mit Regenbogenfarben stehen sinnbildlich für zwei Themen, denen sich Benedict Gruber im Stadtrat besonders widmen möchte.

(Foto: privat)

Benedict Gruber (Fresh) rückt für Julia Neumayr in den Moosburger Stadtrat nach. Der Sohn einer Iranerin, die 1979 nach Deutschland geflohen ist, will sich auch für Menschen mit Migrationshintergrund einsetzen .

Die Gruppierung Fresh, die bereits im Wahlkampf 2020 angekündigt hatte, regelmäßig ihre Stadtratsmitglieder auszutauschen, vollzieht nun den nächsten Wechsel. Nachdem Amtsinhaberin Julia Neumayr Mitte September ihren Rücktritt bekanntgeben hatte, wurde jetzt ihr Nachfolger benannt: Benedict Gruber soll in der kommenden Stadtratssitzung am Montag, 10. Oktober, um 19 Uhr in der Stadthalle offiziell als Nachrücker bestätigt werden.

Laut Wahlergebnis wäre eigentlich Thomas Lohmeier der Nächste in der Liste gewesen. Allerdings ist dieser zeitlich derzeit sehr eingespannt und erklärte seinen Verzicht. So kommt Benedict Gruber etwas früher als geplant zum Zug, "aber das lässt sich für mich zum Glück gut einrichten", erklärt er auf Anfrage der SZ. Nachdem im Vorjahr bereits Thomas Wittmann seinen Posten an Julian Grübl übergeben hatte, sind die beiden Fresh-Sitze somit je einmal neu besetzt worden. Ein bis zwei Wechsel auf jeder Position innerhalb der sechsjährigen Amtszeit sind laut Gruber geplant, der bis mindestens Ende 2024 im Amt bleiben möchte.

Einsatz für Menschen mit Migrationshintergrund, queere Themen und Digitalisierung

Der 27-jährige Informatiker, der derzeit auf der Suche "nach einer sinnvollen Promotionsstelle" ist und nebenbei an der Uni arbeitet, möchte sich im Moosburger Stadtrat für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund einsetzen. "Nicht alle haben die Möglichkeit, in der Kommunalwahl auch ihre Stimme zu nutzen. Entsprechend unterrepräsentiert ist dieser Aspekt im Moosburger Stadtrat seit jeher. Dennoch sollten kommunale Entscheidungsträger auch Vertreter dieser Moosburger Mitmenschen sein. Egal ob Geflüchtete, Ex-Pats oder Familien, die hier bereits in zweiter oder dritter Generation leben", so Gruber, selbst Sohn einer Iranerin, die 1979 nach Deutschland geflohen ist. Ähnlich dazu wolle er auch bei queeren Themen "eine womöglich neue - zumindest wäre mir das im Stadtrat bisher nicht bekannt - Perspektive einbringen". Dass sich jüngere Generationen offener mit ihrer Identität und gesellschaftlichen Rollenbilder auseinandersetzten, "ist hervorragend und sollte sich auch kommunal wiederfinden".

Letztlich wolle er auch seinen fachlichen Hintergrund einbringen: "Als Informatiker liegt mir Digitalisierung ganz grundsätzlich sehr am Herzen, vor allem in Bereichen wie Verwaltung, Bau und Planung, die typischerweise eher noch Aufholbedarf haben." Zu anderen Einzelthemen, die ihn besonders interessieren, zählt vor allem der Verkehrsbereich mit Aspekten wie Innenstadtberuhigung, Fahrradfreundlichkeit und Bahnhofssanierung oder -neubau.

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