Einzelhandel:Kaufhof kündigt Tarifvertrag

Die Konsumflaute in Deutschland macht Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof offenbar schwer zu schaffen. Die Handelskette teilte am Freitag mit, sie habe angesichts der wirtschaftlich angespannten Situation den nach dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof geschlossenen Integrationstarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi einseitig gekündigt. Ziel sei es, das Unternehmen "wieder insgesamt nachhaltig zu stabilisieren". Zuvor hatte das Handelsblatt darüber berichtet.

Die Möglichkeit zu diesem Schritt sei für solche Fälle im Tarifvertrag ausdrücklich vorgesehen, betonte das Unternehmen. Das bedeute aber nicht, dass Galeria nun nicht mehr tarifgebunden sei, hieß es weiter. Die Folge dieser Kündigung seit zum einen das "Einfrieren" der Vergütung auf dem aktuellen Lohnniveau und zum anderen die Verpflichtung, mit Verdi zu verhandeln, um den Tarifweg nunmehr an die neue Situation anzupassen.Der Galeria-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Ettl sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass der Schritt keine unmittelbaren Auswirkungen habe. Doch werde die eigentlich vorgesehene schrittweise Annäherung der Löhne und Gehälter an das Tarifniveau damit erst einmal gestört.

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