Kriminalität:Cyberattacke auf Schulverwaltung

Kriminalität: Ein Angriff mit Schadsoftware trifft viele Schulen im Landkreis München.

Ein Angriff mit Schadsoftware trifft viele Schulen im Landkreis München.

(Foto: Nicolas Armer/picture alliance/dpa)

Unbekannte haben Server des Medienzentrums München-Land gehackt: 75 Schulen aus den Landkreisen München und Berchtesgadener Land können nicht mehr auf Daten zugreifen.

Mit einer Cyberattacke haben Unbekannte die Schulverwaltung im Landkreis München und im Landkreis Berchtesgadener Land hart getroffen. Daten von 75 Schulen, die auf Servern des Medienzentrums München-Land lagen, sind mit einer Schadsoftware verschlüsselt worden und derzeit nicht verfügbar. Die Täter haben eine Geldforderung auf dem Server hinterlassen, verbunden mit der Aufforderung, sich übers Darknet mit einer Adresse in Verbindung zu setzen. Das wird vom Münchner Landratsamt nach eigener Aussage freilich ignoriert.

Das Landratsamt, bei dem das Medienzentrum angesiedelt ist, informierte am Montag die 55 Schulen im Landkreis München und 20 im Berchtesgadener Land über den Angriff, der bereits vergangenen Donnerstag erfolgt ist. Es handelt sich hauptsächlich um Grund- und Mittelschulen, im Landkreis München sind aber auch einige weiterführende Schulen dabei. Derzeit würden neue Server installiert und es werde daran gearbeitet, Daten wieder herzustellen. Betroffen sind unter anderem Namen und Adressdaten sowie Daten zu Abläufen des Schulalltags, wie beispielsweise Stundenpläne, die derzeit laut Landratsamt München nicht nutzbar sind.

Auch Backup-Dateien sind zerstört worden

Der laufende Schulbetrieb sei nicht beeinträchtigt, teilt das Landratsamt mit. Man gehe davon aus, dass dank Verschlüsselungstechnik wichtige Daten geschützt und nicht missbräuchlich verwendet werden könnten. Weitere Bereiche der Verwaltung, die über ein getrenntes Netzwerk am Medienzentrum verfügen, sind der Behörde zufolge nicht betroffen.

Der Angriff mit einer Schadsoftware wurde laut Mitteilung binnen weniger Minuten entdeckt und es wurden umgehend alle Verbindungen zwischen den Servern sowie zum Internet unterbrochen. Dennoch ist auch vier Tage nach dem Vorfall das Ausmaß des Schadens noch nicht genau auszumachen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Täter just zu dem Zeitpunkt zuschlugen, als wegen eines Statistik‐Stichtags Speichermedien zur Sicherung mit dem Server verbunden waren. Diese Backup-Dateien seien zerstört worden, heißt es, und könnten wohl nicht wieder hergestellt werden. Die Dienste des Dezentralen Schul‐Servers (DSS) seien derzeit nicht sicher wieder nutzbar zu machen. Den Schulen wird nahegelegt, Daten auf eigenen Servern abzulegen. IT-Unterstützung werde geleistet, teilt das Medienzentrum mit. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz sei von dem Vorgang informiert worden.

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