Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 3 min

Neu ist die Ausgangssituation nicht, aber trotzdem gibt es eine schöne Wendung: Rachel Sennott in "Bodies Bodies Bodies". (Foto: Sony)

Die woke "Gen Z" stolpert über Leichen, und Emilio Sakraya versteckt sein Gold - die Filmstarts der Woche in Kürze.

Atlas

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Fritz Göttler: Allegra ist traumatisiert, ihr Körper hat bei einem terroristischen Bombenanschlag in Marrakesch schwere Verletzungen erlitten. Ihre drei Freunde haben nicht überlebt. Gemeinsam hatten sie diverse Gipfel in den Alpen erstiegen, der Atlas sollte etwas Besonderes sein - von einem Gipfel direkt aufs Meer schauen! Sie will sich nicht helfen lassen, von ihrer Familie, ihren Freunden, doch dann begegnet sie Arad, einem jungen Migranten aus dem Mittleren Osten, der seine eigenen Narben hat. Die herbe Schönheit von Matilda de Angelis, die Allegra verkörpert, kann in einem Moment zärtlich und zerbrechlich sein, im nächsten ganz robust. Niccolò Castelli folgt ihr behutsam auf ihren Streifzügen durch nächtliche Straßen oder Bars, hinein in die Verlorenheit und langsam wieder hinaus, in die Freiheit.

Bodies Bodies Bodies

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David Steinitz: Dieser Film hat, was man als netflixgeschulter Mensch fast gar nicht mehr erlebt: ein überraschendes Ende. Das darf man natürlich nicht verraten. Aber was man sagen kann ist, dass die Filmemacherinnen um Regisseurin Halina Reijn das abgelutschte Genre des Teenie-Horrorfilms einmal kräftig durchschütteln. Und zwar als gemeine Parodie auf den manchmal fast schon pathologischen Narzissmus der "Generation Z".

Bros

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Philipp Stadelmaier: Die erste explizit schwule, ausschließlich mit LGBTQ-Personen besetzte romantische Komödie eines großen Hollywood-Studios. Billy Eichner spielt den beziehungsuntauglichen Direktor eines Museums für queere Geschichte, der sich in das Muskelpaket Aaron verliebt (Luke Macfarlane). Nicholas Stoller enthüllt wunderbar die Komik wie die Notwendigkeit woker Identitätsthemen. Er manövriert brillant zwischen Universalität und Spezifik nicht heterosexuellen Begehrens.

Fire of Love

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Joshua Beer: Wie die Lava in die Höhe schießt, sprudelt, spritzt und blubbernd fließt! Man könnte ewig zuschauen. Dazwischen tanzt dieses seltsame Forscherpaar in Schutzanzügen wie von einem anderen Stern. Bilder, die sich einbrennen. In den Anzügen stecken Katia und Maurice Krafft, legendäre französische Vulkanologen und vor allem ein Liebespaar. Sara Dosa hat ihr irres Leben am Rande von Vulkanen in einen wunderschönen Dokumentarfilm gegossen. Herausgekommen ist pure Poesie in Bild und Wort, eine einfühlsame Studie über zwei Grenzgänger und ihren Flirt mit der Gefahr.

Rheingold

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Philipp Bovermann: Der Rapper Xatar ist eine lebende urban legend, seit er 2009 mit Kumpanen einen Goldtransporter überfiel. Die Beute ist bis heute verschwunden. Fatih Akin verfilmt nun seine Autobiografie, er sucht und findet das Gold am Flussgrund dieses Lebens, um es dem Publikum dann doch vorzuenthalten: Über Xatar (Emilio Sakraya) hat er keine Theorie anzubieten, keine prägnante Idee, was Fluch und Segen dieses Films zugleich ist. Man könnte sagen, er plätschert so dahin. Aber es ist ein angenehmes, cooles Plätschern.

Schweigend steht der Wald

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Sofia Glasl: Der Wald ist schauerlicher Märchenwald und Wirtschaftshoffnung für die Pfälzer Provinz, allerdings auch Hüter dunkler NS-Geheimnisse. Die Studentin Anja Grimm kommt nur vorgeblich der Landvermessung wegen zurück in den Ferienort ihrer Heimat. Anfang der Siebziger kehrte ihr Vater hier von einem Spaziergang nicht wieder. Sie erhofft sich im umliegenden Wald Antworten, legt jedoch vom kollektiven Verdrängen überwucherte Geschichte frei. Mit unbehaglicher Langmut erzählt Saralisa Volm in ihrem Regiedebüt, einer Adaption des gleichnamigen Kriminalromans von Wolfram Fleischhauer, von Erbsünde und kollektivem Verdrängen. Im Symbol-Überschwang verliert sie allerdings ein wenig den Faden.

See How They Run

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Josef Grübl: Kennt man eine, kennt man alle, sagt in diesem Whodunit-Krimi von Tom George ein Hollywoodregisseur, der Agatha Christies "The Mousetrap" verfilmen soll. So viel Hochmut führt zum Fall, genauer gesagt zur Ermordung. Selbstredend gibt es mehrere Verdächtige, selbstverständlich haben alle ein Motiv. Der Mordfall wird beiläufig aufgeklärt, der Film lotet eher die selbstreferenziellen Bezüge von "The Mousetrap" aus. Das macht ein famoses Ermittlerduo (Saoirse Ronan und Sam Rockwell) mit viel Witz.

Radical Dreamer - Werner Herzog

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Juliane Liebert: Weder Herzog noch die Bedeutung seines Werkes muss man noch großartig erklären, aber Thomas von Steinaecker gelingt es, neue Zuschauer abzuholen und zugleich selbst Kennern noch neue Aspekte zu zeigen. Zum Beispiel wirkt Herzog in dem Film erstaunlich nett. Und wenn er am Ende des Filmes klagt - tiefes Bedauern in seiner Intonation -, dass man immer nur Techniker und nie Dichter in den Weltraum schickt, stimmt man ihm zu. Schickt Herzog in den Weltraum! Das wäre der Film des Jahrtausends.

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