Seit Jahren ist das Biotop an der Brücke zum Technopark ein Ärgernis für die Gemeinde Grasbrunn. In der jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat nun auf Anraten des Landschaftspflegeverbands beschlossen, die Biotopfläche aufzulösen. Die Fläche werde schon seit Jahren regelmäßig vermüllt, hinzu komme, dass die Wasserfläche durch herabfallendes Laub und Äste verschmutzt werde, so die Feststellung. Um das Biotop intakt zu halten, wäre laut Landschaftspflegeverband ein unverhältnismäßiger Aufwand nötig. Es müsste laufend von Unrat, Laub und Ästen befreit werden.
Die Pflanzung von Schilf im Bereich des Hangs könnte zwar Abhilfe schaffen; jedoch würde das auch die Pflege weiter erschweren. Auch die Möglichkeit, das Gebiet einzuzäunen, hat die Gemeinde verworfen, da diese Maßnahme mit weiterem Pflegeaufwand verbunden wäre. Auch räumt der Landschaftspflegeverband ein, dass das Biotop für Amphibien nur sehr bedingt geeignet ist. Das liege zum einen an der isolierten Lage zwischen der Bundesstraße B 304 und dem Technopark. Der Populationsaustausch könne lediglich über Teiche in den Privatgärten des angrenzenden Wohngebiets stattfinden. Zum anderen werde die Fläche durch die vorhandenen Bäume und Sträucher im Sommer zu stark verschattet. In der Vergangenheit hatten zudem immer wieder Anwohner gewarnt, der Tümpel sei eine Gefahrenstelle für Kinder.
Derzeit sucht die Gemeinde nach einer Ausgleichsfläche für das Biotop. Dafür hat die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz ein weiteres Biotop zwischen dem Wertstoffhof Neukeferloh und dem dort bereits vorhandenen Biotop vorgeschlagen. Allerdings gibt es in diesem Bereich keine geeignete Fläche, die sich im Eigentum der Gemeinde befindet. Die gemeindlichen Flächen im Anschluss an den Wertstoffhof sind wiederum potentielle Erweiterungsflächen. Deshalb stehen sie derzeit für das Anlegen eines Biotops nicht zur Verfügung. Bei einer neuen Überplanung des Wertstoffhofs könnte jedoch ein Bereich für ein Biotop vorgesehen werden.