Urteil:Weitere 473 Millionen Dollar Strafe für Verschwörungserzähler

Der Verschwörungserzähler Alex Jones ist Gründer des rechten Onlineportals "Infowars", wo er falsche Behauptungen aufgestellt und verbreitet hat. Das kommt ihn nun teuer zu stehen. (Foto: Briana Sanchez/dpa)

Alex Jones wird erneut für die Behauptung verurteilt, dass der Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School mit 26 Toten inszeniert worden sei. Damit erhöht sich der Gesamtbetrag für Jones auf 1,44 Milliarden Dollar.

Der US-Verschwörungserzähler Alex Jones muss wegen seiner falschen Behauptungen zu dem Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule erneut eine hohe Millionensumme zahlen. Eine Richterin im US-Bundesstaat verurteilte Jones und seine Firma am Donnerstag zu einem Schadenersatz von 473 Millionen US-Dollar (rund 464 Millionen Euro).

Der Gründer der rechten Webseite Infowars hatte über Jahre behauptet, dass der Amoklauf im Dezember 2012 von Schauspielern inszeniert worden sei. Ein 20-Jähriger hatte in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut an der Ostküste 20 Schulkinder und sechs Schulangestellte erschossen. Bereits im Oktober wurde er zur Zahlung von fast einer Milliarde Dollar verurteilt. Jones hatte Berufung eingelegt. Auch davor war er wegen seiner falschen Aussagen zu dem Massaker bereits zu extrem hohen Geldstrafen verurteilt worden.

Die neue Summe kommt nun zu der bereits gewaltigen Summe hinzu. "Diese Verderbtheit und das grausame, anhaltende Verhalten der Angeklagten begründen ein Höchstmaß an Verwerflichkeit und Schuldhaftigkeit", hieß es in der Urteilsbegründung. Jones habe argumentiert, dass er nicht über die Mittel verfüge, um den Schadenersatz zu bezahlen, berichtete die Washington Post. Er sei außerdem angewiesen worden, sein Vermögen bis auf Weiteres nicht ins Ausland zu transferieren.

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Prozess wegen Falschbehauptungen
:Opfer des Sandy-Hook-Massakers fordern 2,75 Billionen Dollar von Alex Jones

Der Gründer des rechtsradikalen Portals "Infowars" hatte wiederholt gesagt, der Amoklauf an der Grundschule mit 26 Toten sei inszeniert worden. Zu fast einer Milliarde Dollar wegen Verleumdung wurde er bereits verurteilt - nun geht es um Schadensersatz.

Von Claudia Koestler

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