Ausbildung:Atmosphäre gut, Lehre gut

Ausbildung: Sabirou Fofana hat im September mit seiner Ausbildung angefangen und managt den Empfang.

Sabirou Fofana hat im September mit seiner Ausbildung angefangen und managt den Empfang.

(Foto: Claus Schunk)

Am Buß- und Bettag können Jugendliche bei einer Aktion der IHK in einen Betrieb reinschnuppern. Der Feldkirchner Eventverleih Party Rent beschäftigt mehrere Azubis, die so ein Probetag überzeugt hat - und die ihre Entscheidung nicht bereuen.

Von Flavia Klingenhäger, Feldkirchen

Auf die Frage, was den Alltag eines Azubis im Eventverleih "Party Rent" in Feldkirchen auszeichnet, antwortet der 20-jährige Sabirou Fofana sofort: "Die super-familiäre Atmosphäre natürlich!" Fofana, der im September seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement begonnen hat, ist jetzt schon froh über die Entscheidung. "Ich war lange hin- und hergerissen, ob ich lieber eine Ausbildung machen oder studieren soll," erzählt er, "aber ich merke jetzt schon ganz deutlich, wie viel besser eine Ausbildung zu mir passt." Schon während der Schulzeit habe er es kaum erwarten können, endlich "richtig zu arbeiten" - und das kann er bei Party Rent offensichtlich. Souverän sitzt Fofana am Empfang und koordiniert parallel drei Bildschirme, Telefonate und eintreffende Kunden mit einer Ruhe, die man von einem so neuen Azubi kaum erwarten würde. "Hier bin ich seit dem allerersten Tag ein Teil des Teams und genau deswegen habe ich das Gefühl, mich gut entwickeln zu können."

Auch die zwei Tagespraktikantinnen, die anlässlich der Aktion "Ein Tag Azubi" hier sind, sind sichtlich beeindruckt von der positiven Atmosphäre. Der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) organisierte Schnuppertag findet jährlich am schulfreien Buß- und Bettag statt und soll jungen Menschen realistische Einblicke in den Arbeitsalltag eines Unternehmens geben und auf die Ausbildungsmöglichkeiten hinweisen. "Ich bin zwar erst eine Stunde hier," sagt die eine von beiden lachend, "aber ich kann jetzt schon sagen, dass es bestimmt schön ist, hier ein Teil vom Team zu sein." "Ja," pflichtet ihre Freundin bei, "ich habe den Eindruck, dass hier alle gut zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen."

Ausbildung: "Das Tolle ist, dass ich mich hier wohl genug fühle, um meine Sache gut machen zu wollen", sagt René Jacquorie.

"Das Tolle ist, dass ich mich hier wohl genug fühle, um meine Sache gut machen zu wollen", sagt René Jacquorie.

(Foto: Claus Schunk)

René Jacquorie ist bereits im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann und bestätigt den Eindruck: "Das Tolle ist, dass ich mich hier wohl genug fühle, um meine Sache gut machen zu wollen." In der gesamten Belegschaft herrsche ein starker Teamgeist, bei dem ein wertschätzendes Miteinander an erster Stelle stehe, sagt Jacquorie. Dieser, kombiniert mit der Zielstrebigkeit seiner Kollegen, erzählt er, sei eine Mischung, die ihn immer wieder aufs Neue inspiriere. Auch er habe lange gezweifelt, ob eine Ausbildung das Richtige für ihn sei, aber der Probetag bei Party Rent habe ihn sofort überzeugt. "Schon da habe ich gemerkt, dass ich hier wirklich schnell sehr viel lernen kann - und zwar in der echten Welt, nicht nur auf dem Papier."

Ausbildung: Farhod Rahimov ist mittlerweile im zweiten Lehrjahr.

Farhod Rahimov ist mittlerweile im zweiten Lehrjahr.

(Foto: Claus Schunk)

Für Farhod Rahimov war es ebenfalls der Probetag, der ihn davon überzeugt hat, seine Ausbildung zum Fachmann für Lagerlogistik bei Party Rent zu absolvieren. "Ich habe mich schon damals so gut betreut und verstanden gefühlt, dass ich am liebsten gleich am nächsten Tag wiedergekommen wäre," erzählt er. Rahimov kommt ursprünglich aus Tadschikistan und lebt erst seit drei Jahren in Deutschland. Mittlerweile ist er im zweiten Lehrjahr und froh, dass er bei Party Rent gelandet ist. Woanders zu arbeiten könne er sich "gerade gar nicht vorstellen."

Der Personalchefin ist das Zwischenmenschliche wichtig

Wer einen kurzen Blick auf das rege Treiben in der Lagerhalle und den Büroräumen wirft, kann tatsächlich eine junge, diverse und motivierte Belegschaft beobachten. Man scherzt miteinander, hilft sich spontan bei Dingen, die nun einmal mit vier Händen besser funktionieren, und gibt sich gegenseitiges Feedback. Julia Wetzler, Leiterin der Personalabteilung und seit vier Jahren bei dem Eventverleih beschäftigt, freut sich sehr, dass sich die Mitarbeiter, aber vor allem die Azubis so wohl fühlen. "Im Bewerbungsprozess ist für uns fast schon mehr als die Fähigkeiten, die die Leute mitbringen, das Zwischenmenschliche wichtig - wenn das stimmt, dann muss man sich um den Rest gar keine Gedanken machen", betont sie. "Wir haben jedes Jahr eine unterschiedliche Anzahl an Azubis, oft sind es mehr als wir im Vorhinein festgelegt haben," sagt sie, "aber wenn es drei Bewerber gibt, die alle super zu uns passen, obwohl wir nur mit einem geplant haben, nehmen wir natürlich alle drei - wieso sollten sie nicht alle die Chance auf eine Ausbildung bei uns bekommen?"

Ausbildung: Personalchefin Julia Wetzler ist in den Bewerbungsgesprächen vor allem wichtig, dass das Zwischenmenschliche passt.

Personalchefin Julia Wetzler ist in den Bewerbungsgesprächen vor allem wichtig, dass das Zwischenmenschliche passt.

(Foto: Claus Schunk)

Die beiden Tagespraktikantinnen tendieren jedenfalls dazu, nach ihrem Schulabschluss nächstes Jahr eine Ausbildung zu beginnen. "Ich merke in der Schule häufig, dass mir das Praktische sehr fehlt, deshalb glaube ich, dass eine Ausbildung viel besser zu mir passt als ein Studium", sagt eine.

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