Gehölzbestand:Münchens negative Baumbilanz

Wie viele Bäume verschwinden Jahr für Jahr aus dem Stadtbild? Oder werden es sogar mehr? Dazu gibt es nun konkrete Antworten, denn München hat 2021 erstmals beim Baumschutz eine große Bilanz gezogen. Das Ergebnis ist zwiegespalten: Auf privaten Flächen sind im Jahr 2021 mehr als 2000 Bäume verschwunden. Dafür sind auf öffentlichen Grünflächen, vom Straßenrand bis hin zu den Parks, 646 Bäume mehr gepflanzt als gefällt worden. In der Summe bleibt aber ein Verlust stehen: Ende 2021 standen in München mindestens 1443 Gehölze weniger als im Jahr zuvor.

Mindestens deshalb, weil es die Stadt nur schafft, etwa 60 Prozent der angeordneten Neupflanzungen auch zu kontrollieren. Die Zahlen aus der Bilanz unterstellen aber, dass jeder Grundstückseigentümer seiner Pflicht nachgekommen ist. In München steht jeder Baum, der mindestens einen Meter hoch ist und einen Stammumfang von mindestens 80 Zentimetern besitzt, unter Schutz. Ausgenommen sind die meisten Obstbäume. Wer einen geschützten Baum fällen will, muss in der Regel einen Ersatz dafür pflanzen. Auf Grundstücken mit dichtem Altbestand und hohem Baurecht lassen sich oft nicht eins zu eins Bäume pflanzen. Deshalb ist eine Ausgleichszahlung möglich.

Alles in allem wurden in München im Jahr 2021 exakt 8587 Fällungen genehmigt und 7144 Ersatzpflanzungen angeordnet. Die Verwaltung hat auch errechnet, wie die Bilanz in jedem der 25 Stadtbezirke ausfällt.

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