SZ-Kolumne "Bester Dinge":Zeichen und Wunder

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(Foto: Jo Le Page / SWNS/action press)

Ein Hund, der nicht hören kann? Die einfallsreiche Besitzerin eines sieben Monate alten Welpen hat eine Idee, wie sie mit Hund Rafa dennoch kommunizieren kann.

Von Alexander Menden

Hunde können vieles besser als Menschen. Rennen zum Beispiel - selbst die kleinsten Hunde haben halt zwei Beine mehr. Riechen, natürlich, auch wenn sie ihre Nase manchmal in Ecken stecken, vor denen man als Mensch trotz unterlegener olfaktorischer Wahrnehmungsfähigkeit stets respektvollen Abstand halten wird. Und, klar, hören - fünfmal besser sogar: Ihre Ohren sind beweglich und sie hören in einem Frequenzbereich zwischen 15 und 50 000 Hertz (der Mensch schafft nur 20 bis 20 000 Hertz).

Es gibt allerdings auch Hunde, die gar nichts hören. Als Jo le Page auf der britischen Kanalinsel Guernsey im Juni einen sieben Monate alten Spanischer-Wasserhund-Welpen kaufte, fiel ihr rasch auf, dass das Hündchen namens Rafa auch auf laute Geräusche nicht reagierte. Um mit ihm kommunizieren zu können, begann die Kindergärtnerin, ihm Zeichensprache beizubringen. Innerhalb von acht Wochen lernte er neun verschiedene Zeichen: "Sitz", "Steh auf", "Sieh mich an", "Dreh dich", "Gib Pfötchen", "Leg dich hin", "Komm", "Bleib hier" und "Sicher". Beim letztgenannten Zeichen läuft Rafa unter Jos Beinen durch, dreht sich um und setzt sich hin.

Laut Daily Mail trägt Rafa jetzt ein gelbes Hundegeschirr mit der Aufschrift "Ich bin gehörlos, bitte streichle mich". Vor Kurzem hat er mit einer Ausbildung zum Therapiehund zur Unterstützung von Physiotherapeutischen Behandlungen begonnen - er wäre wohl der erste gehörlose Therapiehund der Welt. "Die meisten Leute hätten sich diese Mühe nicht gemacht", so Jo le Page. "Anfangs dachten wir, dass es unmöglich sein würde, einen Hund zu trainieren, der nicht hören kann. Aber das Training hat bewiesen, dass alle Befürchtungen falsch waren." Und besser rennen sowie riechen als ein Mensch kann Rafa ohnehin.

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