Adventszeit:Die Lichtlein brennen wieder

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Mit vielen Lichtern glänzt der Starnberger Christkindlmarkt vor den Mauern der Stadtpfarrkirche St. Maria. Zur Eröffnung spielten die 'Green Stars', ein Bläserensemble der Musikschule Starnberg. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Glühwein, Borschtsch und Seeneptun: Nach zwei Corona-Wintern bringen die Christkindlmärkte das Fünfseenland erstmals wieder zum Funkeln. Ein Überblick, wann es wo vorweihnachtlich leuchtet und duftet.

Von Nikolai Vack, Landkreis Starnberg

Am Sonntag brennt das erste Lichtlein auf dem Adventskranz. Wenn es um die Gefühle rund um den Weihnachts-Auftakt geht, fallen die Meinungen häufig auseinander. Den einen beginnt die Adventszeit viel zu früh, die anderen können es kaum erwarten. Dieses Jahr könnte es anders aussehen. Viele vorweihnachtliche Veranstaltungen durften in den vergangenen zwei Jahren nicht im üblichen Rahmen stattfinden. Da liegt es nahe, dass sich der ein oder andere Adventsmuffel von dem Geblitze und Geblinke anstecken lässt. Dieses Wochenende öffnen die ersten Christkindlmärkte im Fünfseenland - die erste unbeschwerte Gelegenheit zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit seit drei Jahren.

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Starnberger Christkindlmarkt

Rindenmulch bedeckt bereits das Pflaster des Kirchplatzes. In der Mitte thront ein riesiger Christbaum mit Lichterkette. Über den Platz verkaufen Budenbesitzer ihre gebrannten Mandeln und Handwerkskunst. In Starnberg herrscht bereits seit vergangenen Donnerstag Weihnachtsstimmung. Heuer ist die Feier-Freude besonders groß: Denn der Christkindlmarkt in der Kreisstadt findet erstmals über einen Zeitraum von elf Tagen statt - eine satte Woche länger als noch zuletzt. Dieses Jahr hätten sich so viele Familien für den Laternenumzug angemeldet wie noch nie, sagt Marie Babst von der Stadt. Die Besucher erwartet ein vielfältiges Angebot an Kunsthandwerk und musikalischen Darbietungen - mit Drehorgelspielen, einem Big Band-Auftritt und Weihnachtswerkstätten für Kinder.

Der Starnberger Christkindlmarkt findet vom 24. November bis 4. Dezember statt. Öffnungszeiten und Programm unter starnberg.de im Internet.

Christkindlmarkt auf Schloss Seefeld

Heiße Crêpes gibt es traditionell auf dem Christkindlmarkt im Hof des Seefelder Schlosses. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Welche Umgebung wäre besser für einen Christkindlmarkt geeignet als das alte Gemäuer des Schlosses Seefeld? Es ist im Laufe der vergangenen acht Jahrhunderte entstanden und erinnert zum Teil an eine mittelalterliche Burg. Ein Laternenumzug mit Kindern und dem Christkind hat den Seefelder Christkindlmarkt im Schlosshof am Freitag eröffnet. Neben unterschiedlichen Glühweinsorten, herzhaften Schmalzbroten und Würsteln gibt es auch Weihnachtsgebäck und andere selbstgemachte Leckereien.

"Der Seefelder Christkindlmarkt ist ein Markt der Vereine", sagt Tatjana Greisinger vom Schützenverein Seefeld. Die Einnahmen an den Ständen würden direkt in der Vereinskasse landen und der Förderung der Jugend dienen. In Seefeld sei man deshalb besonders darüber erfreut, dass der Markt nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder öffnen darf. Der Christkindlmarkt löse bei den Vereinen ein Gefühl der Hoffnung aus, wieder etwas auf die Beine stellen zu können.

Der Seefelder Christkindlmarkt findet am Freitag, 25. November (16-20 Uhr), Samstag, 26. November, (14-20 Uhr) und Sonntag, 27. November, (13-20 Uhr) statt.

Andechser Christkindlmarkt

Die lebende Krippe ist regelmäßig Anziehungspunkt auf dem Andechser Christkindlmarkt. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ochs, Esel und Schafe. Diese Tiere dürfen in einer traditionellen Weihnachtskrippe nicht fehlen. Unterhalb der Wallfahrtskirche in Andechs wird in einer mehr als 100 Jahre alten Scheune die "Heilige Nacht" nachgestellt. Das Besondere daran: Es handelt sich um eine lebende Krippe, bestehend aus Andechser Bürgerinnen und Bürgern und echten Tieren - eine Art kleines Oberammergauer Passionsspiel.

Der Andechser Christkindlmarkt findet von Freitag, 2. Dezember, bis Sonntag, 4. Dezember, jeweils von 12 bis 20 Uhr statt.

Perger Adventsmarkt in Breitbrunn

Johannes von Perger präsentiert sein buntes Glühweinsortiment auf dem Breitbrunner Adventsmarkt. (Foto: Nila Thiel)

Wen es nach einer vielfältigen Auswahl an Glühweinkreationen gelüstet, begibt sich am besten nach Breitbrunn zum Perger Adventsmarkt. Dort gibt es neben konventionelleren Sorten auch Kreationen wie den Hexenzauber, angereichert mit Schokolade und Chili. Der Perger Adventsmarkt ist nicht nur ein Geschmackserlebnis. In der urigen Hüttenlandschaft gibt es auch einen Erlebnisbauernhof mit vielen Tieren, darunter auch ausgefallene Arten wie Walliser Schwarznasenschafe, weiße Barockesel und Wallaby-Kängurus.

Der Perger Adventsmarkt findet diesen Samstag (14-21 Uhr) und Sonntag (12-20 Uhr) statt.

Weihnachtsmarkt in Dießen

Was wie eine Energiesparversion der Festbeleuchtung aussieht, ist in Dießen bereits seit Jahren Tradition. (Foto: Clara Gensbaur-Shao/oh)

Ein Weihnachtsmarkt ohne elektrisches Licht: Das Energiespar-Konzept des Dießener Weihnachtsmarkts gibt es schon seit vielen Jahren. Heuer passt es besonders gut zum Zeitgeist. Und so werden über den Ständen wieder Lichtleisten aus Kerzen hängen. Dort bekommen die Besucher die ausschließlich selbst hergestellten Waren der 35 altbekannten und auch neuen Künstler und Kunsthandwerker zu sehen. Wer genug vom Schlendern durch das Lichtermeer hat, kann sich in den obersten Stock des barocken Taubenturms flüchten: Dort können sich Besucher bei einer Tasse Tee und einem Stück Kuchen aufwärmen.

Der Dießener Weihnachtsmarkt findet am Samstag, 3. Dezember, (12-20 Uhr) und Sonntag, 4. Dezember, (11-18 Uhr) statt. An diesem Samstag, 26. November, steigt der Evangelische Adventsmarkt auf dem Jocherplatz.

Tutzinger Adventsmarkt

Ukrainische Köstlichkeiten wie die Rote-Bete-Suppe "Borschtsch" gibt es am Samstag in Tutzing. (Foto: Getty Images)

Würstel und Lebkuchen sind zuhauf auf Christkindlmärkten zu finden. Borschtsch und Pampúshka dagegen nicht. Am Samstag werden Ukrainerinnen in Tutzing einen eigenen Stand betreiben und dort kulinarische Kostproben aus ihrem Heimatland anbieten. Neben einer Suppe aus Roter Bete und Weißkohl wird es auch Pampúshka geben - kleine, herzhafte oder süße Hefebrötchen. In Tutzing leben derzeit etwa 200 ukrainische Geflüchtete. Mit dem ukrainischen Stand sollen Menschen aus den Kriegsgebieten im Tutzinger Leben mehr wahrgenommen werden, so Gabriele Dannert vom Ökumenischen Unterstützerkreis Tutzing.

Der Tutzinger Adventsmarkt wird diesen Samstag (13-20 Uhr) stattfinden. Parallel steigt sowohl am Samstag (14-19 Uhr) als auch am Sonntag (12-18 Uhr) noch der Charity-Weihnachtsmarkt des Lions Club am Midgardhaus.

Seeneptun am Pilsensee

Der Seeneptun der Wasserwacht kommt zur Bescherung an Land. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Am Pilsensee kommt nicht der Nikolaus, sondern der Seeneptun. Traditionsgemäß verkleidet sich ein Retter der Wasserwacht als Seeneptun und steigt mit Goldkrone und Dreizack aus dem Wasser - ein Spektakel für die Kinder. Auch dieses Jahr werde er seine legendären, mit Plätzchen befüllten "Neptunspackerl" dabei haben, sagt Susanne Breuer, die Vorsitzende der Wasserwacht Pilsensee. Für die Erwachsenen gibt es Glühwein.

Die Aktion wird am Sonntag, 4. Dezember, von 17.30 Uhr an der Wasserwachtstation Pilsensee (Campingplatz Seefeld) stattfinden.

Weitere Märkte in der Region:

Herrsching (10.-11. Dezember), Inning (26.-27. November), Utting (26.-27. November), Wörthsee (03.-04. Dezember), Weßling (25.-27. November), Unterbrunn (3.-4. Dezember), Gauting (25.-27. November), Pöcking (26. November), Niederpöcking (26.-27. November), Seeshaupt (27. November), Pentenried (26. November), Krailling (3.-4. Dezember), Planegg (10.-11. Dezember).

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