Bischofswiesen:Der Kramperl-Macher

Bischofswiesen: Ob Nikolaus oder Kramperl: In seiner Werkstatt fertigt Markus Springl die kleinen Figuren alle in Handarbeit.

Ob Nikolaus oder Kramperl: In seiner Werkstatt fertigt Markus Springl die kleinen Figuren alle in Handarbeit.

(Foto: Kilian Pfeiffer/dpa)

Seit seiner Jugend bastelt Markus Springl kleine Kramperl- und Nikolausfiguren. Diese muss er manchmal sogar bis nach Frankreich schicken.

Zwischen Stroh und Fell findet sich in der kleinen Werkstatt alles, was Markus Springl glücklich macht: Kramperl, Buttnmandl und der Nikolaus stehen in Figurenform im Dutzend auf einem Tisch. Gerade arbeitet der Bischofswieser an einer Krampus-Miniatur. Die Bastelei ist leidenschaftliches Hobby, das er ganzjährig betreibt. "Die Nikolaustage sind die schönste Zeit des Jahres", sagt er.

Fast täglich ist Springl - gelernter Schreiner, der im Maschinenbau tätig ist - ein paar Stunden in seiner Werkstatt. Der hölzerne Anbau am Wohnhaus ist so etwas wie sein persönlicher Rückzugsort. Der 40-Jährige war in seiner Jugend selbst ein Kramperl - eine Schreckgestalt, die den heiligen Nikolaus begleitet. Und schon als kleiner Bub unterstützte er den Vater beim Basteln von Mini-Kramperln, die man in der Zeit rund um Nikolaus aufstellen kann, um die Wohnung zu schmücken. "Er hat mir gezeigt, wie man das alles macht." Die Verbundenheit zur Nikolauszeit blieb bestehen.

Springls Figuren sind 30 bis 40 Zentimeter groß. Der Nikolaus trägt natürlich Mitra, Stab und Buch. "Alles selbst gefertigt", sagt Springl. Der Familienvater kauft dafür eine Menge an Material wie Holzbretter für den Standfuß, Haselnussstecken und Besenstiele zur Stabilisierung. Die kleinen Ruten aus geflochtenen Weidenzweigen hat er zusammen mit seinen Kindern gesucht und gefunden. Von einem Bauern bekommt er Stroh, das er sich zurechtschneidet - je nach Figurengröße. Auch die passenden Glöckchen gehören dazu. Denn jeder echte Krampus kann sich bemerkbar machen - und das gilt auch für die von Hand gefertigten Figuren von Springl. Seine Kunstwerke haben es sogar schon bis nach Frankreich geschafft: Eine Bischofswieserin, die auswanderte, ließ sich die Figuren für ihr neues Zuhause fern der Heimat nachbauen.

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