Eine Briefbombenserie, die möglicherweise mit dem Krieg in der Ukraine in Zusammenhang steht, erschüttert derzeit Spanien. Insgesamt sechs Sendungen mit Sprengstoff wurden in den vergangenen Tagen unter anderem an die Botschaften der Ukraine und der USA in Madrid sowie an Ministerpräsident Pedro Sánchez geschickt. Das erklärten das spanische Innenministerium und die Nationalpolizei. Bei der Öffnung der Sendung in der Botschaft der Ukraine wurde ein Mitarbeiter leicht verletzt.
Vorerst jüngster Adressat war am Donnerstag die US-Botschaft. Dort sei eine verdächtige Sendung von spanischen Sprengstoffexperten kontrolliert zur Explosion gebracht worden, hieß es. Die US-Botschaft und die spanischen Sicherheitsbehörden haben das Anti-Terror-Protokoll aktiviert. Der Bereich um die Botschaft im Madrider Nobelviertel Salamanca sei am Nachmittag abgesperrt worden. Ein Nachbar sagte dem Fernsehsender La Sexta: "Vor der Explosion haben sie auch Wohnhäuser evakuiert, die Menschen sind herausgelaufen."
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Eigentlich sollte das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro die Truppe wieder fähig zur Landes- und Bündnisverteidigung machen. Doch die Wiederaufrüstung schleppt sich hin - auch wegen eines Personalproblems.
Die erste Briefbombe dieser Serie wurde den bisherigen Erkenntnissen zufolge am 24. November an Regierungschef Sánchez geschickt. Diese Sendung sei unschädlich gemacht worden, hieß es.
Nach der Explosion in der Botschaft der Ukraine ging zunächst am späten Mittwochabend bei dem Waffenproduzenten Instalaza in Saragossa eine Briefbombe ein, die von der Spezialeinheit der Polizei unschädlich gemacht wurde. Das Unternehmen produziert Kriegswaffen, die Spanien an die Ukraine geliefert hat.
Eine weitere verdächtige Sendung wurde am frühen Donnerstagmorgen in der Luftwaffenbasis Torrejón bei Madrid abgefangen. Sie sei an das dortige Satellitenzentrum der Europäischen Union adressiert gewesen, sagte der Staatssekretär für Sicherheit, Rafael Pérez. Dieses Paket sei nicht zerstört worden und werde von der Polizei untersucht. "Im Scanner war zu sehen, dass sich darin ein verdächtiger Mechanismus befindet", sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums.
Eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel bestätigte die Angaben. Von Torrejón aus starten auch Militärmaschinen mit Nachschub für die Ukraine.
Ebenfalls am Donnerstagmorgen ist eine weitere Briefbombe beim Verteidigungsministerium in Madrid eingegangen, die an Verteidigungsministerin Margarita Robles adressiert war. Auch diese Sendung sei neutralisiert worden, sagte Pérez.
Die spanischen Behörden schlossen Medienberichten zufolge nicht aus, dass alle sechs Sendungen mit der Unterstützung Spaniens für die Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg im Zusammenhang stehen könnten. Die Ermittler gehen demnach von terroristischen Anschlägen aus. Der oder die Täter sind bisher allerdings noch unbekannt. Der ukrainische Botschafter Serhij Pohorelzew vermutete Russland hinter dem Anschlag auf die Botschaft.