Öffentlicher Nahverkehr:Ein zwinkernder Bus für den neuen Fahrplan

Lesezeit: 2 min

Vom Landrat für gut befunden: Das Werk von Elisa Haist (li.) ziert nun den neuen MVV-Fahrplan. (Foto: Arlet Ulfers)

Landrat Stefan Frey (CSU) kürt das Siegerbild eines Schulmalwettbewerbs, das den neuen Fahrplan schmückt. Doch auch der Busfahrermangel beschäftigt den Kommunalpolitiker weiterhin.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Der MVV-Bus in weiß-blauen Farben nimmt fast das gesamte Bild ein. Er hat ein augenzwinkerndes Smiley-Gesicht und fährt durch die schöne Landschaft im Landkreis mit den Bergen im Hintergrund. Elisa Haist aus der Klasse 3a der Grundschule Pöcking hat dieses Jahr den Malwettbewerb gewonnen. Ihr Werk ist auf der Titelseite des neuen MVV-Fahrplans zu sehen, der am Sonntag, 11. Dezember, in Kraft tritt. "Es ist ein sensationell gutes Bild", lobte Landrat Stefan Frey (CSU) bei der Preisverleihung am Montag in der Grundschule Pöcking. Es gab Büchergutscheine für die Preisträger und jeweils einen Scheck für die einzelnen Klassen.

Den zweiten Preis gewann Hannah Steinmeyer aus der Klasse 3c, Platz drei erreichte Wolfgang Schmid aus der Klasse 3a. Seit nunmehr 22 Jahren lobt der Landkreis den Malwettbewerb aus. Jedes Jahr wird eine andere Grundschule ausgesucht. Damit soll das Thema Öffentlicher Nahverkehr in den Schulunterricht integriert werden.

"Ein toller Job", sagt der Landrat. "Ein schwerer Job", sagen die Kinder

Frey bedankte sich bei allen Teilnehmern und tröstete die Kinder, die nicht gewonnen hatten. Es komme im Leben nicht darauf an zu gewinnen. Das Wichtigste sei, sich einzubringen, sagte er - und warb gleichzeitig für den Beruf des Busfahrers: Das sei ein "toller Job". Das sei ein schwerer Job, meinte dagegen ein Grundschüler: "Der Fahrer braucht ganz viel Übung, zum Beispiel beim rückwärts einparken." Nach Angaben des Landrats hat sich der Busfahrermangel in jüngster Zeit zwar etwas entspannt; dennoch werde dies Thema bleiben. Nach seiner Erfahrung ist die Fluktuation unter den Busfahrern sehr groß. Denn der Beruf sei wegen der nicht gerade üppigen Bezahlung von 15.40 Euro pro Stunde nicht sonderlich attraktiv. Hinzu kämen fehlender, bezahlbarer Wohnraum, Schichtdienst, Zeitdruck und Stress. Zwar wurde unlängst eine Wohnrauminitiative gestartet, die Resonanz sei aber nicht sehr hoch gewesen. Der Mangel an Busfahrern konnte laut Frey aber ausgeglichen werden, indem Buslinien und Fahrplanzeiten optimiert wurden.

Für die Ausarbeitung der Fahrpläne - im hiesigen Landkreis werden nach München und Fürstenfeldbruck die meisten Bus-Kilometer zurückgelegt - sei eigens ein zweiter MVV-Mitarbeiter eingestellt worden. Die Express-Linie X970 wird fortan zwischen Starnberg und Wolfratshausen um sechs Haltstellen erweitert. Die Linien X900 und 901 fahren ebenfalls neue Haltestellen an. So hält etwa die Linie 901 am Betriebshof in Starnberg, bislang aber nur stadteinwärts. Darüber hinaus gibt es Taktanpassungen bei den Linien 906, 949, 955 und 966.

Den Öffentlichen Nahverkehr lässt sich der Landkreis einiges kosten. Insgesamt 14 Millionen Euro sind im Haushalt 2023 eingestellt, um die 26 Regional- und vier Expressbuslinien sowie zwei Ruf-Taxis bedienen zu können. Der neue Fahrplan enthält zusätzliche Verkehrsangebote wie S-Bahn- und Zug- Verbindungen sowie die Fahrpläne der Seenschifffahrt.

Erscheinungsbild und stilistisches Format des Fahrplans haben sich ebenfalls verändert. Farben und Layout sind moderner geworden. Informationen zu den Details sind unter der Rubrik "Was ist neu?" nachzulesen. Allgemeine Informationen unter www.lk-starnberg.de, Informationsbroschüren und Minifahrpläne können unter www.lk-starnberg.de/BestellungstoolOEPNV heruntergeladen werden. Die 8000 gedruckten Exemplare sind kostenlos in den Rathäusern, MVV-Verkaufsstellen, dem Tourismusverband Starnberg und Herrsching sowie im Landratsamt erhältlich.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSparen in der Krise
:"Eltern sollten mit ihren Kindern dringend über Geld sprechen"

Die Wirtschaft bebt, alle werden ärmer. Thomas Vogl möchte das ändern. Der Chef der Starnberger VR Bank gibt Spartipps - und sagt, warum es auch im Jahr 2022 noch hilfreich sein kann, persönlich in eine Bank zu marschieren.

Interview von Viktoria Spinrad

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: