Band der Woche:Pop-Attitüde im Glashaus

Band der Woche: Bandgründung in der X-Bar: Verena Lederer, früher "Klimt", traf an der Theke Musiker von "Apian". Jetzt nennen sie sich "Daisy Dreams".

Bandgründung in der X-Bar: Verena Lederer, früher "Klimt", traf an der Theke Musiker von "Apian". Jetzt nennen sie sich "Daisy Dreams".

(Foto: Daisy Dreams)

Musik machen sie schon seit Jahren. Doch erst ein Abend in der X-Bar machte die Band "Daisy Dreams" möglich.

Von Valentina Spangler

"Hey, du bist doch die?" Mit solchen Ausrufen beginnen manchmal Beziehungen. Oder Freundschaften. Manchmal auch eine Bandgeschichte. Gregor Jaroschka jedenfalls, ein Münchner Bassist, arbeitete hinter dem Tresen der X-Bar, als er in seiner Kneipe eine Sängerin ansprach. Verena Lederer hatte sich bereits als Klimt einen Namen in der Münchner Szene gemacht. Gregor und seine Mitmusiker waren zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach einer Sängerin und so entstand durch einen Zufall und sofortiges Harmonieren die Band Daisy Dreams.

"Moon", die erste Single der Band, klingt vielschichtig. Simon Heinz, Gitarrist der Band, sagt: "Ursprünglich wollten wir in die Post-Punk- und New-Wave-Richtung, obwohl wir starke Pop Einflüsse haben." Für den Gitarristen Daniel Mirbeth steht Pop eh in einem falschen Licht. Er sagt: "Nur, weil gerade etwas populär ist, heißt das nicht, dass wir das kopieren. Wir haben unseren eigenen Stil gefunden - und der ist nicht Mainstream." Die Musik erinnert trotz ihrer Popattitude an Retrosounds wie die der Band Pulp. Eine Mischung aus springenden Beats, einem grundlegenden Bass gemischt mit Gitarren und Synthesizern. Verenas Stimme tritt in den Vordergrund und verschwindet hin und wieder hinter den Instrumenten.

Bei ihrem neusten Song "Poolday" nehmen die poppigen Elemente noch mehr Platz ein. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil als Pop Noir. "Wir bringen viele Variationen ein", sagt Simon. Melancholisch ist ihre Musik jedoch nur in den Lyrics.

Szenenwechsel: Ein Parkplatz in einem Innenhof mitten in Giesing. Immer wieder fahren Lieferservice-Mitarbeiter mit pinken Westen auf Fahrrädern in den Hof. Das Auffällige in dem Innenhof jedoch ist ein Glashaus, es brennt Licht. Tritt man näher, hört man eine Frauenstimme und dazu eine Gitarrenmelodie. Geht man in das Gewächshaus, führt eine Wendeltreppe in den Keller - man steht im Proberaum der Band Daisy Dreams. Ein kleiner düsterer Raum, am Boden liegt ein Perserteppich, überall liegen Kabel. Die Instrumente stehen verteilt in dem kleinen Raum.

Verena, die unter dem Namen Klimt sehr melancholische Songs veröffentlichte, steht im rechten Teil des Raums und hält ein Mikrofon in den Händen. Ihre neuen Mitmusiker waren zuvor in der Band Apian aktiv, bekannt für ihren verträumten Psychedelik-Sound. Nimmt man die beiden früheren Bands zusammen, entsteht ein dunkles Image um die Band. Aber die Musiker entfernen sich gerade von ihren früheren musikalischen Vorlieben.

"In den Achtzigerjahren gab es ja einige Bands, die einen süßen Namen hatten, aber eigentlich keinen verspielten Sound machten", sagt Verena. Daisy Dreams macht genau dies, ihr Sound ist das Gegenteil ihres Images. Verspielt und poppig.

Daisy Dreams

  • Stil: Pop Noir, Post Punk, New Wave
  • Besetzung: Verena Lederer (Gesang/Synthie), Gregor Jaroschka (Bass), Sascha Moecker (Drums), Daniel Mirbeth (Gitarre) und Simon Heinz (Gitarre)
  • Aus: München
  • Seit: 2022
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