Kultur:Besucherzahlen im Sisi-Museum steigen wieder

Kultur: Wer das Kaiserin Elisabeth Museum im Bahnhof Possenhofen besucht, kennt die imposante Statue auf dem Vorplatz.

Wer das Kaiserin Elisabeth Museum im Bahnhof Possenhofen besucht, kennt die imposante Statue auf dem Vorplatz.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Verantwortliche setzen Hygienevorschriften geschickt um und können heuer die Zahl der Gäste im Vergleich zu 2021 auf mehr als 4600 verdoppeln.

Von Sylvia Böhm-Haimerl

Der Verein Kaiserin Elisabeth Museum Possenhofen hat die lange Durststrecke während der Pandemie gut überstanden und blickt wieder positiv in die Zukunft. Die zweite Vorsitzende Margit Link las auf der Jahresversammlung am vergangenen Mittwoch den Rechenschaftsbericht der ersten Vorsitzenden Rosemarie Mann-Stein vor, die wegen Erkrankung verhindert war. Link hofft, dass der coronabedingte Besucherrückgang der vergangenen Jahre wieder kompensiert werden kann. Die Besucheranzahl war wegen der Schließung 2021 von durchschnittlich 8000 pro Jahr auf 2851 zurückgegangen. Doch der Verein ist nicht untätig geblieben und die Besucherzahl konnte schon 2022 durch eine geschickte Umsetzung der Hygienevorschriften auf 4614 gesteigert werden. Positiv wertete Link, dass die Feriengäste aus ganz Deutschland höhere Umsätze gebracht hatten als in den Jahren vor Corona.

In dem kleinen aber feinen Museum im Bahnhof Possenhofen durften nur noch Führungen für kleine Gruppen stattfinden, so dass die zahlreichen Busse, die früher in Possenhofen Halt gemacht hatten, nicht mehr abgefertigt werden konnten. Immerhin gab es Sonderführungen für maximal sieben Personen. Als großer Vorteil stellten sich in dieser Zeit die Apps in fünf Sprachen heraus sowie die neu eingeführte App für gehörlose Besucher, die kostenlos auf das Smartphone heruntergeladen werden können. So hätten wenigstens Einzelbesucher ins Museum kommen können, da man den vorgeschriebenen Abstand von 1,5 Metern eingehalten habe, so Link.

Kultur: Auf Schautafeln werden historische Postkarten über das Leben von Kaiserin Elisabeth präsentiert.

Auf Schautafeln werden historische Postkarten über das Leben von Kaiserin Elisabeth präsentiert.

(Foto: Georgine Treybal)

Laut Kassenprüfer Albert Luppart hat die Sammlung zudem von den öffentlichen Zuschüssen für nicht-staatliche Museen profitiert. Der Ausfall der Eintrittsgelder konnte nach Angaben von Schatzmeister Ulrich März dadurch kompensiert werden, dass mehr als 9000 Euro an Spendengeldern eingegangen waren. Wegen des Sparzwangs waren heuer so gut wie keine Neuerwerbungen hinzugekommen. Lediglich um einen Brief von Herzog Max war die Sammlung in diesem Jahr erweitert worden. Das Schreiben des Vaters der österreichischen Kaiserin Elisabeth aus dem Jahr 1854 hatte nur 120 Euro gekostet. Darüber hinaus hat Mitglied Helga Weis Kleidungsstücke aus dem 19. Jahrhundert umgearbeitet und Repliken nach den Körpermaßen von Kaiserin Elisabeth angefertigt. Zuvor hatte Mann-Stein alljährlich neue Exponate hauptsächlich im Internet ersteigert.

Wie die stellvertretende Museumsleiterin Roswitha Wenzl am Rande der Veranstaltung erläuterte, hatten die insgesamt 18 Museums-Führerinnen sehr darunter gelitten, dass sie zwei Jahre lang wenig zu tun hatten. Nun würden sie sich buchstäblich danach sehnen, wieder einsteigen zu können, sagte sie. Für das kommende Jahr gibt es laut Wenzl schon viele Anfragen, insbesondere für Jugendliche und Kinder. Die Kindergeburtstagsfeiern im Museum seien sehr beliebt, sagte sie. Allerdings fehlt es an Nachwuchs, um die Kinder beaufsichtigen zu können. Laut Link werden in allen Bereichen ehrenamtliche Helfer gebraucht - bei Führungen, aber auch für die Museumsleitung.

Wer Interesse hat, kann sich bei Museumsleiterin Rosemarie Mann-Stein per E-Mail unter sisi-Museum@web.de melden.

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