Basketball-Bundesliga:Rekord und Niederlage

Basketball-Bundesliga: Paul Zipser (re.) hatte bei der Rückkehr zu seinem Heimatklub mehr Mühe als erwartet, letztlich aber blieb der FC Bayern gegen die MLP Academics Heidelberg um Topscorer Tim Coleman knapp erfolgreich.

Paul Zipser (re.) hatte bei der Rückkehr zu seinem Heimatklub mehr Mühe als erwartet, letztlich aber blieb der FC Bayern gegen die MLP Academics Heidelberg um Topscorer Tim Coleman knapp erfolgreich.

(Foto: Alexander Neis/Eibner-Pressefoto/Imago)

Vor 10 454 Zuschauern in der SAP Arena müssen sich die MLP Academics Heidelberg den Gästen vom FC Bayern München knapp geschlagen geben.

Von Ralf Tögel

Natürlich war es eine Rekordmarke, die von den MLP Academics Heidelberg gesetzt wurde. 10 454 Zuschauer kamen zum "X-Mas Special", um die Partie in der Basketball-Bundesliga (BBL) gegen den FC Bayern zu sehen. Und es war auch eine Genugtuung für Geschäftsführer Matthias Lautenschläger, dass dieses Risiko aufgegangen war. Denn die Gastgeber waren aus ihrem brandneuen, erst 2021 eingeweihten und immerhin 5000 Zuschauer fassenden SNP Dome nach Mannheim in die 15 Kilometer entfernte SAP Arena gewechselt, die dreimal so viele Zuschauer fasst. Letztlich durfte sich Lautenschläger über ein "absolutes Highlight der Heidelberger Basketball-Historie" freuen - der Schnitt bei Heimspielen im heimischen Dome liegt bei 2500.

Auch sportlich hätte sich dieser Umzug beinahe ausgezahlt, denn mit dieser gewaltigen Kulisse im Rücken brachten die Heidelberger den Basketball-Promi aus München arg in Bedrängnis. Letztlich behielt der Favorit verdient mit 87:83 Punkten die Oberhand, zur Halbzeit noch hatte der Gastgeber knapp 51:50 geführt.

Bis in die Siebzigerjahre war der USC Heidelberg einer der erfolgreichsten Basketball-Klubs in Deutschland

Es gab einige Geschichten rund um diese Partie zu erzählen, etwa, dass Paul Zipser erstmals in einem BBL-Spiel gegen seinen Heimatverein spielte. In der vergangenen Saison, vor der Heidelberg in die Basketball-Beletage zurückgekehrt war, konnte der Nationalspieler wegen der Folgen einer Gehirn-OP nicht mitwirken.

Unter dem Namen USC Heidelberg waren die Academics bis in die Siebzigerjahre einer der erfolgreichsten Basketballklubs in Deutschland, sie blicken auf eine Historie mit neun Meisterschaften und zwei Pokalsiegen zurück. Nach dem Abstieg 1985 blieben die Basketballer der Universitätsstadt allerdings zweitklassig, benannten die Profimannschaft 2012 um, kehrten vor einem Jahr zurück und belegten in der vergangenen Saison den respektablen 15. Rang in der Abschlusstabelle. Der soll in dieser Saison getoppt werden. Auch hier befinden sich die Heidelberger auf einem guten Weg, was an Spielern wie Eric Washington liegt, dem mit 21,5 Punkten im Schnitt besten Schützen der gesamten Liga.

Gegen die Bayern durfte er sich einer besonders aufmerksamen Betreuung durch die Münchner Defensive erfreuen, erzielte dennoch 18 Zähler. Übertroffen wurde er von seinem amerikanischen Landsmann Tim Coleman, der 21 Punkte sammelte. Im Team der Münchner, die neben den verletzten Vladimir Lucic und Andreas Obst kurzfristig auf Niels Giffey und Trainer Andrea Trinchieri (beide Fieber) verzichten mussten, war Isaac Boga mit 21 Zählern erfolgreichster Schütze, zudem punkteten Corey Walden (17) und Augustine Rubit (15) zweistellig.

Für die Münchner ging es schon am nächsten Morgen sofort weiter nach Belgrad, wo sie am Donnerstag bei Partizan gastieren. Dort ist eine noch größere Kulisse zu erwarten: In der Stark-Arena finden knapp 19 400 Zuschauer Platz, 18 000 Tickets sind laut Gastgeber bereits vergeben.

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