Krankenhausreform:Holetschek sieht Kliniken auf dem Land gefährdet

Das Vergütungssystem an deutschen Kliniken soll reformiert werden. (Foto: Stefan Sauer/dpa)

Grundsätzlich hält der bayerische Gesundheitsminister die geplante Änderung des Fallpauschalen-Systems für richtig. Dennoch hat er einige Forderungen an den Bundesgesundheitsminister.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht bei der vom Bund geplanten Krankenhausreform Länderkompetenzen in Gefahr. "Es kann nicht riskiert werden, dass durch zentralistische Planung von heute auf morgen bedarfsgerechte Versorgungsstrukturen zerstört werden", sagte der CSU-Politiker am Mittwoch in München. Notwendige Versorger in der Fläche müssten erhalten bleiben.

Die Änderung des Fallpauschalen-Systems sei grundsätzlich richtig. Aber das Konzept der Reformkommission riskiere mit detaillierten Vorgaben massive Fehlsteuerungen und gefährde Versorgungsstrukturen vor Ort, sagte Holetschek. Für die Krankenhausplanung seien laut Grundgesetz die Länder zuständig.

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Zugleich forderte der bayerische Minister vom Bund, die Kliniken bei den Betriebskosten mit jährlich 15 Milliarden Euro zu unterstützen. Eine zukunftsfähige Krankenhausversorgung werde nicht durch reine Umverteilung gelingen: "Der Krankenhausbereich muss mit zusätzlichem Geld ausgestattet werden."

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