Mittagsbetreuung:Raumnot in der Fernpaßschule

Die Elterninitiative "Mittagsinsel" muss zur Betreuung der Schüler immer wieder auf andere Standorte ausweichen und sieht sich in ihrer Existenz bedroht. Eine Verbesserung der Situation ist nicht in Sicht.

Von Jürgen Wolfram

Platz- und Personalprobleme bei der Mittagsbetreuung von Kindern kennen fast alle Grund- und Mittelschulen in München. Doch an der Fernpaßschule in Sendling-Westpark ist die Lage besonders misslich, denn sie verfügt über keinen einzigen passenden Raum, den sie nach Unterrichtsschluss für diesen Zweck zur Verfügung stellen könnte. Die Elterninitiative "Mittagsinsel", die 25 Schüler betreut, ist deshalb auf Ausweichquartiere angewiesen. Und darauf, dass der Bezirksausschuss (BA) dafür die Mietkosten trägt. Eben erst hat die Stadtteilvertretung wieder einstimmig 4500 Euro bewilligt, um die Kinder für ein halbes Jahr in Räumen der Freien Christengemeinde München an der Hinterbärenbadstraße zu verköstigen und zu beschäftigen.

Nach Ansicht der Initiative und des Bezirksausschusses sind solche Wanderzwänge und "Brückenfinanzierungen" aber kein haltbarer Zustand. Die Stadtverwaltung müsse für Abhilfe sorgen. Bei einem Treffen in der Fernpaßschule mit Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) und Vertreterinnen des Referats für Bildung und Sport sei aber "leider keine Lösung erkennbar geworden", berichtet der BA-Vorsitzende Günter Keller (SPD). Auch Amrei Burkhart, Vorstandsmitglied des Vereins "Mittagsinsel Sendling", zeigt sich enttäuscht. Die Initiative sei in ihrer Existenz bedroht, betont sie. Sollte die "Mittagsinsel" ihren Betrieb einstellen müssen, wären die Eltern die Leidtragenden.

Burkhart hatte die verzweifelte Lage der Mittagsbetreuung bereits bei der Bürgerversammlung für den Stadtbezirk im Oktober anschaulich geschildert. Doch die Folgen seither sind ernüchternd: Weder plant die Stadt eine Erweiterung oder den Neubau der stark ausgelasteten Fernpaßschule, noch hält sie die Aufstellung von Containern für ein geeignetes Mittel, die akuten Platznöte zu lindern. So bleibt der "Mittagsinsel" einstweilen nur, sich von Provisorium zu Provisorium zu hangeln. "Eine langfristige Lösung ist unverändert nicht in Sicht", resümiert Amrei Burkhart.

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